Region. Die Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung betrachtet die Pläne der Regionsverwaltung mit großer Skepsis. Diese möchte Teile der überfüllten Janusz-Korczak-Förderschule in Springe in das ehemalige Grundschulgebäude in Schulenburg (Pattensen) auslagern.
„Was hier als kurzfristige Lösung verkauft wird, ist Ausdruck eines eklatanten strukturellen Versagens in der Schulbaupolitik der Region“, erklärt der schulpolitische Sprecher Bernward Schlossarek. „Während in anderen Bereichen der Region Hannover Millionenbeträge in moderne Prestigebauten fließen, sollen Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf in jahrzehntealten Gebäuden unterrichtet werden. Diese standen teils leer, sind von Vandalismus betroffen und hatten ursprünglich ganz andere Nutzungen. Die Verantwortung für dieses Desaster liegt eindeutig bei der rot-grünen Mehrheit in der Regionsversammlung und ihrer ideologisch geprägten Prioritätensetzung.“
Laut einer groben Schätzung der Regionsverwaltung beläuft sich der Sanierungsstau an Schulen der Region auf rund 885 Millionen Euro. Die Gruppe CDU/FDP kritisiert, dass trotz dieses gewaltigen Rückstands keine langfristigen, nachhaltigen Lösungen für die regionseigenen Förderschulen angeboten werden. „Statt in moderne, inklusive Lernorte zu investieren, werden Provisorien geschaffen, die den tatsächlichen pädagogischen Anforderungen nicht gerecht werden. Es ist beschämend, dass ausgerechnet die schwächsten Schülerinnen und Schüler unserer Gesellschaft in überfüllten, sanierungsbedürftigen oder längst aufgegebenen Schulgebäuden unterrichtet werden sollen“, so Bernward Schlossarek weiter.
Besonders problematisch sei, dass der Standort Schulenburg ohne zusätzliche Investitionen seitens der Stadt Pattensen genutzt werden soll. Selbst die vorhandene Turnhalle wird nicht in das Konzept einbezogen, sondern soll abgerissen werden – zugunsten eines Parkplatzes. „Das ist kein Zeichen von Wertschätzung gegenüber Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf – es ist ein Armutszeugnis der Prioritätensetzung dieser Regionsverwaltung“, betont Schlossarek.
Die CDU-Fraktion fordert daher ein klares Bekenntnis zu echten Zukunftsinvestitionen in Förderschulen. Die betroffenen Kinder und Familien brauchen keine Notlösungen, sondern verlässliche und moderne Lernumgebungen, die ihrem Bedarf gerecht werden. „Inklusion darf nicht heißen, dass Kinder mit Förderbedarf hintenüberfallen. Sie brauchen keine Übergangslösungen – sie brauchen eine Zukunftsperspektive. Und die beginnt mit einem Schulgebäude, das diesen Namen verdient“, betont Bernward Schlossarek.