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Rat beschließt städtischen Haushalt für 2026 - Kommunale Daseinsvorsorge weiterhin Schwerpunkt

Die Mitglieder des Rates stimmten bei der Sitzung am 9. Oktober 2025 im Forum der Albert-Einstein-Schule mehrheitlich dem Haushaltsplan 2026 zu. Foto: Stadt Laatzen.

Laatzen. Mit einem Volumen von 185,5 Millionen Euro hat der Rat der Stadt Laatzen am Donnerstag, den 09. Oktober 2025 den städtischen Haushalt für 2026 mit 20 zu 13 Stimmen und einer Enthaltung beschlossen. Gegenüber dem von Laatzens Bürgermeister Kai Eggert im Mai eingebrachten Haushaltsplanentwurfs hat sich das Volumen um 8,8 Millionen Euro erhöht..

Seit der Ratssitzung am 22. Mai 2025 hat die Stadtverwaltung 78 Haushaltspunkte angepasst, darunter 68 im Ergebnishaushalt und zehn im Finanzhaushalt. Aus den politischen Beratungen folgten zwei Aufträge für die Stadtverwaltung, die sich auf den Haushaltsplan auswirken. Zum einen umfasst dies die Anschaffung eines stationären Geschwindigkeitsmessgeräts für rund 185.000 Euro, zum anderen die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs in der Marktstraße auf Höhe des Erich Kästner-Schulzentrums für rund 10.000 Euro.

Drei Veränderungen bei den Investitionen Die Stadt stellt für die Grundschule Rethen von 2026 bis 2028 jährlich zusätzlich 800.000 Euro für Baumaßnahmen bereit. Gleichzeitig verschiebt die Stadt mehrere Tiefbaumaßnahmen in die Folgejahre. Grund sind in erster Linie fehlende personelle Kapazitäten sowie Verzögerungen durch Kartierungsmaßnahmen und artenschutzrechtliche Prüfungen zur Erlangung naturschutzrechtlicher Genehmigungen. Dagegen führen allgemeine Preissteigerungen im Tiefbausektor dazu, dass geplante Projekte deutlich teurer werden als ursprünglich geplant. Für 2026 plant die Stadtverwaltung mit zusätzlich rund 1,8 Millionen Euro und veranschlagt für die Jahre 2027 bis 2029 rund 15,2 Millionen Euro mehr als im Haushaltsplanentwurf vom Mai 2025. Der Umzug der im Rathaus verorteten Organisationseinheiten in das Dienstgebäude in der Gutenbergstraße 15 sowie der Umbau der dortigen Büros und Flächen erfordert Investitionen in Höhe von einer Million Euro sowie zwei Millionen Euro Aufwendungen im Ergebnishaushalt.

Kostentreiber für das Haushaltsjahr 2026 Ab August 2026 startet der offene Ganztag an allen Laatzener Grundschulen. Die zusätzlichen Kosten liegen 2026 bei 1,63 Millionen Euro und summieren sich bis 2029 auf über 13 Millionen Euro. Auch die Sanierung des C-Trakts der Albert-Einstein-Schule belastet das Ergebnis in den kommenden Jahren, zunächst mit 1,5 Millionen Euro im Jahr 2026. Zudem senkt eine aktualisierte Gewerbesteuerprognose die Einnahmeerwartungen deutlich: 2,3 Millionen Euro weniger für 2026, gut 10 Millionen Euro bis 2029. Angepasste Gemeindeanteile an Einkommen- und Umsatzsteuer, die sich auf Basis der aktuellen regionalisierten Steuerschätzung berechnen, wirken sich mit einem Minus von 910.000 Euro für 2026 und insgesamt 2,7 Millionen Euro bis 2029 ebenfalls negativ aus.

Zentrale Entlastungen für den Haushaltsplan Gleichzeitig mildern einige positive Effekte die Belastungen ab. Aufgrund der tatsächlichen Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst ergaben sich Anpassungen bei den Personalkostenansätzen. Gegenüber dem Haushaltsplanentwurf aus dem Mai 2025 verringern sich die kalkulierten Personalkosten um 1,74 Millionen Euro. Bis 2029 führt dies zu einer Entlastung des Haushalts von rund 7 Millionen Euro im Vergleich zum ursprünglichen Entwurf. Höhere Schlüsselzuweisungen des Landes, die auf die sinkende Steuerkraftprognose zurückgehen, verbessern das Ergebnis 2026 um 1,04 Millionen Euro. Günstigere Zinsprognosen reduzieren die Zinslast spürbar: Statt mit 3,3 Prozent kalkuliert die Verwaltung nun mit 2,2 Prozent bei den Liquiditätskrediten, was eine Ersparnis von rund 900.000 Euro im Jahr 2026 ausmacht. Die Berücksichtigung der Zuschüsse des Landes für die Richtlinie "Qualität in Kitas 3" führt ebenfalls zu einer Verbesserung von gut 385.000 Euro im Jahr 2026.

Unter dem Strich bleibt ein Defizit von 38 Millionen Euro für das Jahr 2026. Das Ergebnis liegt damit rund neun Millionen Euro über dem Haushaltsplanentwurf vom Mai. Hauptgründe sind die Einführung des offenen Ganztags an Grundschulen, rückläufige Steuereinnahmen sowie einzelne Sach- und Investitionsentscheidungen. Gleichzeitig federn höhere Schlüsselzuweisungen des Landes, niedrigere Zinsen bei Liquiditätskrediten sowie interne Einsparungen die Lücke teilweise ab.

Aufgrund des Defizites ist 2026 wie in den Jahren zuvor ein Haushaltssicherungskonzept notwendig. Nach dem Ratsbeschluss stellt die Stadtverwaltung den Haushaltsplan zusammen und wird diesen der Region Hannover als Kommunalaufsicht zur Genehmigung vorlegen.