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Friedhofsproblem: Sind Grabkammern die Lösung?

Symbolfoto.

Ingeln-Oesselse.

Der Friedhof in Ingeln-Oesselse bleibt in Betrieb, soll jedoch nicht mehr erweitert werden. Das geht aus dem Friedhofs-Entwicklungsplan für die Jahre 2018 bis 2032 der Stadt Laatzen hervor. Zusätzlich soll in Ingeln-Oesselse sogenannte Grabkammersysteme eingesetzt werden, um weiterhin Erdbeisetzungen anbieten zu können. Dieses Thema wird der Ortsrat Ingeln-Oesselse heute Abend, 18 Uhr, in der Grundschule Ingeln-Oesselse diskutieren. 

Diese sogenannten Grabkammersysteme dienen dazu, dass der Verwesungsprozess von Verstorbenen nicht durch ungünstige Bodenverhältnisse hinausgezögert wird. Betonrahmen werden in die ausgehobene Grabstelle gesetzt und mit einer speziellen Abdeckung versehen. Hierbei kann die Abdeckung Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben (diffusionsoffen) und ist mit einem Belüftungsgehäuse und einem Aktiv-Kohle-Filter ausgestattet.

Laut Vorlage ist der Boden des Friedhofes mit Tonlagen und Wasserauffüllungen beschaffen. Die Region Hannover soll die Erbeisetzungen nach Ablauf der Ruhefrist als schlecht eingeschätzt haben. Eine Friedhofserweiterung wurde im Jahr 1993 und 1994 erteilt. Eine Wiederbelegung dieser Fläche ist allerdings erst in 2024 möglich.
Aktuell stehen noch 14 Plätze bei den einstelligen Wahlgräbern für Erdbeisetzungen zur Verfügung. Einstellige Wahlgräber sind Gräber, bei denen sich Angehörige ein eigenes Grab frei aussuchen können. Hier besteht außerdem die Möglichkeit, mehrere Personen zu bestatten. Hier sind jedoch Ruhezeiten einzuhalten. Die Verwaltung rechnet mit ersten Engpässen in zweieinhalb Jahren.
Bei den zweistelligen Wahlgräbern stehen aktuell neun Plätze zur Verfügung. Bei den zweistelligen Wahlgräbern können ebenfalls mehrere Personen begraben werden, unabhängig von den vorgegebenen Ruhezeiten. Hier kalkuliert die Verwaltung mit Problemen in drei bis vier Jahren.
35 Plätze stehen bei den Reihengräbern zur Verfügung. Hier können sich die Angehörigen kein eigenes Grab aussuchen, sondern bekommen ein freies zugeordnet. Da diese nicht so gefragt sind, geht die Verwaltung von keinen Engpässen aus.

Drei Lösungsmöglichkeiten hat die Stadtverwaltung nach Gesprächen mit verschiedenen Behörden erarbeitet:
Als eine Möglichkeit wird der Verzicht auf Erbeisetzungen vorgeschlagen. Es wäre die "einfachst und kostengünstigste" Möglichkeit, die auch keine Friedhofserweiterung nach sich ziehen würde. Urnenbeisetzungen wären auch weiterhin möglich. Die Erdbeisetzungen wären erst ab 2024 wieder möglich, Ausweichalternative sei der Friedhof Heidfeld.
Als zweite Möglichkeit wird von der Verwaltung eine erneute Friedhofserweiterung vorgeschlagen. Diese sei allerdings aufgrund der Bodenbeschaffenheit und den Voraussetzungen für eine Genehmigung deutlich schwieriger umzusetzen.
Als dritte Möglichkeit wurden die Grabkammern vorgeschlagen, die eine Nutzung bodenunabhängig machen. So könnten auch Flächen belegt werden, ohne die Totenruhe der alten Gräber zu stören. Lediglich die Friedhofssatzung müsste im Falle der Grabkammern geändert werden.

Die vollständige Vorlage ist als PDF-Datei unter diesem Artikel zu finden.