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Förderschule im Kiefernweg: Ratspolitikerin fordert Erhalt

Laatzen.

Über die richtige Schulform für lernbehinderte Kinder wird nicht nur in der Politik heftig gestritten. In Niedersachsen sollten die Förderschulen für lernbehinderte Kinder laut Gesetz schrittweise "auslaufen". Im Schuljahr 2017/2018 sollten die Förderschulen nur noch Schüler ab Schuljahrgang 6 und aufsteigend einschulen.

In den Koalitionsgesprächen der niedersächsische Regierung aus SPD und CDU wurde vereinbart, dass auf Antrag des Schulträgers den Förderschulen Lernen im Sekundarbereich I bis spätestens 2028 Bestandsschutz gewährt werden kann. Letztmalig können damit im Schuljahrgang 2022/2023 Schülerinnen und Schüler im 5. Jahrgang eingeschult werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Schulträger einen Antrag stellt und der entsprechende Bedarf und die Nachfrage für diese Übergangszeit besteht.

In Laatzen ist die Förderschule Lernen im Kiefernweg in Laatzen-Mitte von dieser Entscheidung betroffen. Vor diesem Hintergrund fordert die Sprecherin der CDU im Schulausschuss im Rat der Stadt Laatzen Gundhild Fiedler-Dreyer, dass die Bereitstellung weiterer Förderschulplätze wichtig sei, um den betroffenen Eltern eine Möglichkeit zu geben, die Neigungen und Kompetenzen der Kinder dort zu fördern, wo sie sich am besten aufgehoben fühlen. „Die Möglichkeit sollte sowohl an einer inklusiv arbeitenden Regelschule bestehen, als auch an einer entsprechenden Förderschule“, sagt Fiedler-Dreyer. 

Um konkret über den Erhalt der Förderschule bis 2027/2028 entscheiden zu können, fordert die Ratspolitikerin, müssen Zahlen, nach Klassenstufen getrennt, vorgelegt werden, die Auskunft über die derzeit beschulten Kinder mit dem anerkannten Förderbedarf Lernen geben. Auch ein möglicher Standort der Förderschule wäre für die Klärung zu diskutieren.

Nach Ansicht von Fiedler-Dreyer ist eine durch den Schulträger schnellstmöglich durchzuführende Informationsveranstaltung für Betroffene notwendig. Nur so könne ein konkreter Bedarf sichtbar gemacht werden.

Auf Anfrage teilt die Stadt Laatzen mit, dass nach den bisherigen Planungen wird die Förderschule in den kommenden Jahren auslaufen, daher sei ein Standortwechsel der Förderschule kein Thema und es gebe auch keine besonderen Pläne im Rahmen der Inklusion für diese Schule. Das Gebäude werde bereits seit vielen Jahren von der unmittelbar benachbarten Albert-Einstein-Schule (AES) mitgenutzt. Diese habe weiterhin steigenden Raumbedarf. Ob das Gebäude weitergenutzt oder abgerissen und durch einen Ergänzungsbau für die AES ersetzt werde, werde den politischen Gremien demnächst zur Beratung vorgelegt.

Zum Stichtag 17. August 2017 wurden in der Förderschule Lernen im Kiefernweg im Schuljahr 2017/18 noch 26 Schülerinnen und Schüler (SuS) unterrichtet, davon im Jahrgang (Jg.) 6: 7 SuS, im Jg. 7: 5 SuS (die Jg. 6 und 7 bilden eine Kombiklasse), im Jg. 8: 6 SuS, im Jg. 9: 8 SuS (diese 8 SuS werden seit ein paar Jahren im Rahmen einer Kooperation in der Erich Kästner Oberschule beschult.)