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Roboter operieren nun in Gehrden

Links sind die Arme des Roboters zu sehen. Gesteuert werden sie von Dr. Heiko Aselmann (r.), Oberarzt der Klinik für Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am KRH Klinikum Robert Koch Gehrden.

Gehrden.

Im Februar hat der Routine-Einsatz des neuen Operationsroboters am KRH Klinikum Robert Koch Gehrden begonnen. Etabliert hat das System Dr. Heiko Aselmann, Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie und Spezialist für robotisch unterstützte Eingriffe. Bei dem Gerät handelt es sich um ein „da Vinci“-Produkt. Bei dieser Methode werden bei dem Patienten, wie bei der Schlüsselloch-Operationstechnik üblich, über kleine Schnitte Zugänge gelegt, über die dann die Operationsinstrumente, wie Kamera, Skalpell, Laser oder Zangen, an die zu operierende Stelle geführt werden können. Die Spezialinstrumente werden dann mit den Armen des Roboters verbunden. „Wenn wir dies alles mehr oder wenig klassisch vorbereitet haben“, erklärt Aselmann, „beginnt der eigentliche robotisch unterstützte Eingriff.“ Der Operateur sitzt in einer Steuerungseinheit. Ein Bildschirm liefert ihm ein dreidimensionales Bild des Operationsfeldes. Ähnlich einem Orgelspieler hat er die Möglichkeit, die Instrumente mit Fingern und auch den Füßen zu steuern. „Wir können so sehr exakt arbeiten“, verdeutlich Aselmann die Vorteile der Methodik. „Die Roboterarme ermüden nicht und halten die Position. Außerdem habe ich die Möglichkeit, mit Übersetzungen zu arbeiten. Das heißt, eine größere Bewegung meiner Hand wird im Körper ganz klein ausgeführt.“

Bei den ersten Eingriffen wurde Aselmann von Dr. Martin Memming, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, assistiert. „Wir haben hier in den zurückliegenden Wochen für uns echtes Neuland betreten. Ich möchte mich bei allen Teams, von den Fachleuten im OP, der Medizintechnik und auch bei unseren administrativen Bereichen ganz herzlich bedanken, dass wir diese Innovation so schnell bei uns im KRH Klinikum Robert Koch einführen konnten.“ Bei den Viszeralchirurgen ist der da-Vinci-Roboter bereits im Routinebetrieb bei Eingriffen an der Speiseröhre, am Magen oder auch am Darm. „Das Unterstützungssystem kommt immer dann zum Einsatz, wenn wir mit klassischen minimalinvasiven Methoden beispielsweise nicht gut an einen Tumor herankommen“, erklärt Memming. „Die Gelenke des Roboters sind extrem beweglich. So können wir auch bei komplexen Konstellationen sehr schonend für den Patienten operieren.“

Die Kollegen aus der Klinik für Urologie stehen bereits in den Startlöchern, um ihre Patienten auch mit Hilfe des neuen Gerätes zu operieren. Der ausgewiesene Robotikspezialist Prof. Dr. Florian Fuller hat im Februar 2019 die Chefarztposition übernommen. Das Klinikum Region Hannover (KRH) investierte etwa 1,5 Millionen Euro in die Beschaffung des „da Vinci“-Systems am KRH Klinikum Robert Koch Gehrden. Die Innovation ist Teil der KRH Medizinstrategie 2025. In ihrem Rahmen sind für die kommenden Monate noch weitere Investitionen in die Robotik an anderen Standorten des Unternehmens vorgesehen.