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Federal-Mogul: Über 90 Beschäftigte protestieren vor dem Werkstor

Kundgebung vor dem Werkstor. Quelle: IG Metall Hannover.

Barsinghausen. Nach der am 5. Juli durch die Geschäftsführung angekündigten Produktionsschließung am Standort Barsinghausen fand heute eine Protestaktion in der Frühstückspause vor dem Werkstor statt, an der sich trotz urlaubs- und krankheitsbedingter Ausfälle über 90 Personen versammelten. Im Rahmen der Aktion informierten Betriebsrat und IG Metall über den aktuellen Stand aus den Verhandlungen über einen Ergänzungstarifvertrag für die Federal-Mogul Valvetrain-Standorte in Deutschland, die am 18. Juli in Hannover geführt wurden. .

Sascha Dudzik, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Hannover: „Das große Ausmaß der Veränderung durch die Transformation ist bekannt. Deshalb diskutieren die IG Metall und Betriebsräte seit Jahren betriebliche Zukunftskonzepte. Das Management von Federal Mogul hat es versäumt, diesen Veränderungsprozess einzuleiten. Wir rufen das Management erneut auf, endlich zur Vernunft zu kommen und mit der IG Metall und den Betriebsräten nach Lösungen zu suchen, die nicht die Schließung der Produktion in Barsinghausen beinhalten. Wir werden jetzt zusammenhalten und gemeinsam Stärke zeigen, um das Beste aus dem Missmanagement eurer Chefs herauszuholen.“

Özkan Turan, Betriebsratsvorsitzender Federal-Mogul Valvetrain GmbH und Gesamtbetriebsratsvorsitzender des Unternehmens: „Wir sind weiterhin verhandlungs- und kompromissbereit und wollen in den Verhandlungen zusammen für das Unternehmen individuelle Lösungen für die einzelnen Standorte diskutieren und ausarbeiten. So wie der Arbeitgeber bisher in den Verhandlungen aufgetreten ist, lässt er jederlei Respekt und Wertschätzung meinen Kolleginnen und Kollegen gegenüber vermissen. Wir haben jahrzehntelang die Knochen hingehalten und sollen jetzt für die Managementfehler der letzten Jahre die Zeche zahlen. Wir werden nicht Spalier stehen, während unsere Existenzen bedroht werden“.

Auch Barsinghausens Bürgermeister Henning Schünhof (SPD) sprach auf der Kundgebung zu den Metallerinnen und Metallern. Weiterhin beteiligten sich Beschäftigte aus anderen Betrieben, wie Volkswagen, Clarios, Bergmann und Autohaus Senne und zeigten sich damit solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen bei Federal-Mogul.

Solidarisch an unserer Seite und vereint in unserer Auseinandersetzung sind die GBR- Mitglieder aus dem Standort Blumberg mit bei der Aktiven Frühstückspause dabei gewesen. Udo Frank, Betriebsratsvorsitzender Blumberg, hat ein solidarisches Grußwort an die Belegschaft gehalten.

Während die Arbeitnehmervertreter dem Arbeitgeber Eckpunkte für die weitere Verhandlung nannten, haben die Unternehmensvertreter keine Stellung zu unseren Verhandlungspunkten bezogen. Stattdessen solle für Barsinghausen nur noch mit dem lokalen Betriebsrat über einen Interessenausgleich und Sozialplan gesprochen werden. Darüber hinaus hat man die Vorstellung, umfangreiche Arbeitnehmerbeiträge in Blumberg ohne das bisherige Anbieten von Gegenleistungen mit der IG Metall vor Ort zu verhandeln.

Wir als IG Metall stehen für das Gegenteil ein: Wir wollen ein Gesamtkonzept, dass am besten mit gemeinsamen Verhandlungen für alle Standorte erreicht werden kann. „Der Arbeitgeber hat hier eine Verweigerungshaltung eingenommen und versucht uns als Arbeitnehmer zu spalten und Einzelverhandlungen mit den Standorten und unterschiedlichen Mitbestimmungsebenen zu führen. Es gibt weiterhin keine Antworten auf unsere gemeinsamen Fragen.“, so Martin Spengler, an den Verhandlungen beteiligter Gewerkschaftssekretär der IG Metall Hannover.