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Bredenbecker realisiert neue Feuerwehrfahrzeuge

Insgesamt fünf dieser Fahrzeuge werden übergeben.

Bredenbeck / Region.

Der Bredenbecker Denny Päge (40)ist für seine großen Sprünge bekannt. Im letzten Jahr nahm er erfolgreich an einem Fernseh-Trampolin-Contest teil. Jetzt hat er Katastrophenschutzfahrzeuge für die Feuerwehrbereitschaften der Region Hannover entwickelt und auch gebaut. Morgen werden sie von Regionspräsident Hauke Jagau an Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing offiziell übergeben. Der Wert: insgesamt 1,5 Millionen Euro.

Denny Päge arbeitet seit 2008 als Lebensmittelkontrolleur bei der Region Hannover. Davor war er zehn Jahre als Küchenmeister bei der Bundeswehr eingesetzt. Bei Auslandseinsätzen als Küchenmeister in Afghanistan, Bosnien-Herzegowina, Frankreich und Holland hat er viel von der Welt gesehen und konnte daher Erfahrungen auf den unterschiedlichsten Verpflegungssystemen machen.  

Die 5 Feuerwehrbereitschaften (Barsinghausen, Burgdorf, Burgwedel, Hemmingen, Neustadt a. Rbg.) der Region Hannover müssen, wenn sie bei nachbarschaftlichen, überörtlichen Hilfen oder bei Großschadenslagen anfordert werden, die Versorgung mit Verpflegung der eigenen Einheiten sicherstellen können. Die vorhanden Feldkochgeräte (z.B. Feldküchenanhänger Baujahr 1962) der Feuerwehrbereitschaften sind veraltet und entsprechen nicht mehr den aktuellen hygienischen Standards. Aus diesem Grund mussten diese durch ein neues Verpflegungssystem ersetzt werden.  

Da die auf dem Markt befindlichen Verpflegungssysteme für den geplanten Einsatzzweck entweder zu unflexibel oder die Anschaffungskosten zu hoch waren, plante und konzipierte Denny Päge einfach ein eigenes Küchenfahrzeug für die Feuerwehrbereitschaften der Region Hannover. Auf der Plattform eines Fiat Ducato entstand ein europaweit einmaliges komplett autark agierendes, schnell verlegbares und witterungsgeschütztes Selbstfahrzeug, dass allen gesetzlichen, hygienischen und umweltrechtlichen Anforderungen gerecht wird und im Anschaffungspreis und den Folgekosten deutlich kostengünstiger als z.B. ein Küchen-LKW ist. Dadurch konnten die Anschaffungskosten nahezu halbiert und Steuergelder im 7-stelligen Bereich eingespart werden.  

Das Küchenfahrzeug ist in der Lage, mindestens 150 Einsatzkräfte, auch völlig autark ohne vorhandene Infrastruktur rund um die Uhr mit frisch zubereiteten Lebensmitteln zu versorgen. Die Kocheinrichtungen (Kippbratpfanne, Kochkessel, Warmhaltebecken und Kombidämpfer) werden über die Propangas-Anlage betrieben, die an jeder LPG-Flüssiggastankstelle betankt werden kann. Alle weiteren Verbraucher auf dem Fahrzeug (Mikrowelle, Warmwasserboiler, Kühleinrichtungen, Spülmaschine, Kaffeemaschine, Beleuchtung und Steckdosen) können über den eingebauten Dieselstromerzeuger betrieben werden, der automatisch über den fahrzeugeigenen Dieseltank versorgt wird. Für den Fahrbetrieb sind Batterien verbaut worden, die die Kühleinrichtungen lückenlos mit Strom versorgen und im Standbetrieb automatisch wieder aufgeladen werden. Zusätzlich stehen Anschlüsse für die Fremdeinspeisung von Frischwasser, Gas und Strom am Fahrzeug zur Verfügung. Alle benötigten Küchengeräte, Lebensmittel, Material und Kühleinrichtungen können auf dem Fahrzeug untergebracht und mitgeführt werden, da ca. 800 Kilo für die Zuladung noch zur Verfügung stehen.