Der Traum von Europa lebt

Timo Kastening scheitert am Pfosten

Hannover.

Das zeichnet eine Spitzenmannschaft aus. Zwanzig starke Minuten in der zweiten HĂ€lfte genĂŒgten den Handball-Recken der TSV Hannover-Burgdorf heute Mittag zu einem 28:22 (12:12)-Sieg ĂŒber den VfL Gummersbach. Frenetisch bejubelt von 5205 Zuschauern in der TUI-Arena. Mit 23:7 Punkten verdrĂ€ngten die Hannoveraner Melsungen wieder vom dritten Platz der Bundesliga.

Die erste HĂ€lfte war allerdings zĂ€he Kost. Obwohl Ilja Brozovic schon nach zehn Minuten die zweite Zeitstrafe kassierte, stand die Recken-Festung um das von Martin Ziemer gehĂŒtete Tor stabil. Trotz eines 2:0-Blitzstarts nach drei Minuten war im Angriff mĂ€chtig Sand im Getriebe. Vielleicht lag es daran, dass Gummersbach die Seitenwahl gewann und die Recken auf die Fankurve spielen mussten. Nachdem Timo Kastening und Casper Mortensen bei 3:3 (9.) noch Pech mit Aluminiumtreffen hatten, ging der Spielfluss in Folge verloren. Vor allem weil der VfL bis auf einen Treffer von Evgeni Pevnov alle Anspiele an den Kreis verhinderte. Folgerichtig legten die GĂ€ste zum 6:4 (13.) und 8:6 (18.) vor. In der Folge reduzierten die Hausherren aber ihre technischen Fehler und glichen beim Gang in die Kabinen aus.

Manager Benjamin Chatton war auch nach dem Spiel noch nicht versöhnt ĂŒber die erste HĂ€lfte: „Gummersbach ist gut drauf. Wir haben das nicht gut gemacht“, kommentierte er knapp.

In der Pause dĂŒrfte es eine deutliche Ansage von Carlos Ortega gegeben haben. Die Recken zogen mit vier schnellen Toren 16:12 (35.) davon und gingen endlich auch im Angriff mit Biss zu Werke. Nachdem Mait Patrail und Runar Karason scheiterten, erhöhte Timo Kastening keine 60 Sekunden spĂ€ter im zweiten Nachfassen auf 17:12. „Wir haben immer weiter gezogen und irgendwann hat es geklappt“, hatte Runar Karason eine einfach ErklĂ€rung.

Weil Gummersbach zunehmend abbaute und die Recken wieder das Tempo rausnahmen, tat sich bis 21:16 (51.) nicht mehr viel. TorhĂŒter Martin Ziemer sorgte mit zwei langen PĂ€ssen auf Evgeni Pevnov und Mortensen nochmal fĂŒr zwei SahnestĂŒckchen. Als Patrail auf 24:16 (54.) erhöhte, waren dann die Punkte im Sack.

Was bedeutet das fĂŒr den Kampf um Europa? „Zwei Punkte“, konterte Runar Karason die Frage des NDR-Reporters. Der EisbĂ€r gab aber zu: „Wir genießen die Situation. Das machen das Leben leichter.“