Das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt „NotAss“ hatte sich zwei Jahre lang mit einem sogenannten multilingualen Notruf Assistenten beschäftigt. Im ersten Schritt wurde ein solches System in der Leitstelle der Feuerwehr Dortmund mit einer KI-basierten Sprachverarbeitung für Englisch und Polnisch als Demonstrator realisiert. Nach erfolgreichem Abschluss des Projekts soll das System nach den Vorstellungen des Ministeriums über Dortmund hinaus in weiteren Einsatzleitstellen eingesetzt werden.
So funktioniert das System laut Bundesforschungsministerium in der Praxis: Eine mit Künstlicher Intelligenz angereicherte Spracherkennung macht zeitgleich einen Dialog mit den Hilferufenden möglich. Dazu wurden die in Notsituationen bei Hilfs- und Rettungsrufen typischen Redewendungen gesammelt und der KI als Trainingsdaten zur Verfügung gestellt. Damit wurde die KI so trainiert, dass sie dem Einsatzpersonal nicht nur korrekte Übersetzungen zur Verfügung stellt, sondern auch gezielte Nachfragen ermöglicht. Damit können zeitnah geeignete Hilfs- und Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Der vfdb-Präsident, der auch Leiter der Feuerwehr Dortmund ist, hofft nun, dass die bisherigen positiven Ergebnisse möglichst schnell zu einer breiten Umsetzung führen. „Sonst haben wir dasselbe Problem wie in vielen anderen Bereichen der Gefahrenabwehr: Es fehlt nicht an Erkenntnissen, sondern an der Umsetzung der vorhandenen Möglichkeiten.“
Der europaweite Notruf 112 war vor mehr als 30 Jahren vom EU-Ministerrat beschlossen worden. Vor 16 Jahren wurde der „Europäische Tag des Notrufs“ am 11. Februar (11.2.) eingeführt, nachdem festgestellt worden war, dass die Verfügbarkeit der Nummer in allen europäischen Ländern nicht hinreichend bekannt war.