Region. In seinem Bericht knüpfte Superintendent Andreas Brummer direkt an das Kirchentagsmotto an. Das Motto „mutig, stark und beherzt“ sei eine Art „inneres Mantra“ für die Haltung von Christinnen und Christen, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen: “Wir müssen nicht darauf starren, dass die Mitgliederzahlen runtergehen, wir gehen einfach damit um, wie es kommt: mutig, stark und beherzt. Weil wir eine andere Quelle haben, aus der wir uns speisen, eben nicht die Statistik, sondern unseren Glauben“. Brummer erinnerte dabei an Alfred Delp, der vor 80 Jahren von den Nationalsozialisten ermordet wurde, und diese Zuversicht des Glaubens so ausgedrückt hat: „Lasst uns dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt.“
Mutig, stark und beherzt nahmen die Synodalen ihre inhaltliche Arbeit auf. So wurden neue Themenausschüsse eingesetzt für „Kirche und Diakonie im Sozialraum“, „Kinder, Jugendliche und Familien“, „Gottesdienst - Seelsorge – Spiritualität – Kirchenmusik“, „Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Digitalität“ sowie „Bildung und Kultur“. Auch das ist dabei neu: künftig sind in jedem Ausschuss zwei Freiplätze für Vertreter der Kirchenkreisjugend reserviert. So soll garantiert werden, dass die jüngere Generation mitentscheidet.
Als Kandidaten für die Wahl zur Landessynode schlugen die Synodalen des Kirchenkreises einstimmig Pastor Dr. Jens Wening aus Laatzen und den Juristen und Niedersächsischen Landeswahlleiter Markus Steinmetz aus Hemmingen, zugleich Mitglied im Kirchenvorstand der St. Vitus-Gemeinde Wilkenburg-Harkenbleck, vor.
Für innovative kirchliche und diakonische Projekte richtete die Synode einen Innovationsfonds des Kirchenkreises ein und beschloss dazu das Vergabeverfahren. Im Fonds werden für die Jahre 2025 und 2026 jeweils 100.000 Euro bereitgestellt. Anträge für innovative Projektideen können dabei auch von Einzelpersonen eingebracht werden.
In der Synodensitzung wurden zudem Rahmenbeschlüsse für den weiteren Prozess der Gebäudepriorisierung gefasst. In diesem Prozess geht es darum, festzulegen, welche Kirchengebäude in den Gemeinden und Regionen für die kirchliche Arbeit auch zukünftig genutzt und erhalten werden sollen. Der Prozess ist nötig, damit die Kirchengemeinden trotz der geringer werdenden Finanzmittel handlungsfähig bleiben. Vier erfahrene Berater aus dem Bistumsprozess der Zukunftsräume des Bistums Hildesheim begleiten aktuell die Kirchenregionen Laatzen, Springe, Hemmingen und Pattensen bei der Kategorisierung der Sakralgebäude und der Erarbeitung von regionalen Gebäudebedarfsskizzen. Die Kosten für die Beratungen in den Regionen übernimmt der Kirchenkreis. Bis zum 28. Februar 2026 sollen regionale Gebäudebedarfsszenarien für 2035 und die Vorschläge zur Kategorisierung der Sakralgebäude durch die einzelnen Regionen erarbeitet und vorgestellt werden. Im ersten Halbjahr 2026 wird dann auf Basis dieser Vorschläge festgelegt, wie die Kirchengebäude jeweils kategorisiert werden.
Oft stehe die Frage im Raum, so Superintendent Brummer in seinem Bericht: „Warum machen wir das eigentlich alles? Diese anstrengenden Prozesse, die so viel Kraft kosten.“ Seine Antwort sei dann: „Wir machen das, damit es in unserem Kirchenkreis auch in Zukunft in allen Kommunen Orte und Räume gibt, an denen Menschen ihr Leben im Zeichen des Evangeliums ansehen und verstehen können und keinen fremden Zwängen oder Algorithmen unterworfen sind. Wo sie frei sein und frei werden können auch von Schuld und Versagen. Wo wir das Leben feiern und auch miteinander trauern. Wir machen es, damit es weiter Orte und Räume gibt, an denen das Erbarmen ein Zuhause hat mitten in mancher Erbarmungslosigkeit und Herzenskälte unserer Zeit.“ Dies sei für ihn all diese Anstrengungen wert.