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Wie entsteht Fernwärme?

Bernd Gallas (links), Marcus Diekmann (mitte) und Thomas Ogsoka erklären, was es mit der Fernwärme auf sich hat.

Springe.

Wie entsteht eigentlich die Wärme des Fernwärmenetzes der Stadtwerke in Springe? Diese Frage wurde Geschäftsführer Marcus Diekmann und seinem Mitarbeiter Thomas Ogsoka von den Stadtwerken oft gestellt. Aus diesem Grund wollen beide gemeinsam mit Stadtförser Bernd Gallas aufklären, was es mit der Fernwärme auf sich hat.

Die zukunftsweisende Energieversorgung vor Ort wird von einem Heizkraftwerk sichergestellt, das für diesen Zweck neugebaut wird. Hierfür verwenden die Stadtwerke Holzhackschnitzel, die sie vom Stadtforst erwerben. "Zwei Drittel der Fernwärme wird durch Holz produziert, 20 Prozent kommt von den Biogasanlagen und 15 Prozent aus dem Gaskessel", erklärte Diekmann.
Oft fragten Springer Bürger, ob der Deister bei einer solchen Massenproduktion stehen bleiben wird, erklärte der Geschäftsführer. Hier gibt es schnell Entwarnung: "Auch wir müssen uns an Vorschriften halten und können nicht einfach abholzen. Wir dürfen nur so viel abholzen, wie auch wieder nachwächst." Stadtförster Bernd Gallas ergänzte: "Bei Industrieholz, wie wir die Art von Holz bezeichnen, geht es nur um Masse. Wir werden also den Durchmesser bei gefällten Bäumen verringern und können so auch mehr Holz aus einem Baum gewinnen. Statt nur der Stämme können wir auch Teile der Krone verarbeiten, die ansonsten unverarbeitet bleibt." Zusätzlich sollen herabfallende Äste, die dem Durchmesser entsprechen, ebenfalls für die Heizung verwendet werden.

50 Prozent des verwendeten Holzes soll vom Springer Stadtforst erworben werden. Das bedeute jedoch nicht, dass Stammkunden kein Holz mehr bekommen. Im Gegenteil: "Wir werden einige Spanplattenholzfirmen nicht mehr beliefern. Aufgrund des weiten Lieferweges sparen wir so CO2 ein", erklärte Gallas.

Angst vor unangenehmen Gerüchen müssen Bürger auch nicht haben. Mit spezieller Filtertechnik sollen Staubemissionen und geforderte CO2-Werte eingehalten werden. "Durch das Verbrennen von Holz entsteht nicht mehr CO2, als wenn sich dieses als Totholz im Wald zersetzt", weiß Gallas.

Auf dem Gelände am Biermannskamp soll die Anlage entstehen. Die Fläche ist im Besitz der Stadtwerke. Mitte nächsten Jahres sollen dort die Arbeiten beginnen. Dann soll auch mit dem Holzkauf begonnen werden.