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Tipps für die Gartenarbeit im Herbst

Quelle: Nabu/Eric Neuling.

Region. Wenn im Herbst die Blätter vom Baum fallen, wird es Zeit den Garten auf den Winter vorzubereiten und für ein blühendes Frühjahr zu sorgen. Viele Menschen beginnen nun, den Garten „aufzuräumen“. Da wird gefegt, gesaugt, geharkt, abgeschnitten, gehäckselt und gemulcht. Dass dabei oft zu viel des Guten getan wird und das Gartenmaterial, welches häufig in der Biotonne landet, stattdessen bestens dazu geeignet wäre, dem Garten und den darin lebenden Tieren Nahrung Unterschlupf zu bieten, ist vielen Menschen nicht bekannt. Der NABU Niedersachsen gibt daher Tipps, wie man die Herbstzeit nutzen kann, um im eigenen Garten etwas für die Artenvielfalt zu tun..

Tipp #1: Laub gehört in den Garten und nicht in Abfallsäcke

Das vom Rasen zusammengeharkte Laub sollte auf keinen Fall entsorgt werden, sondern vielmehr im Garten verbleiben. Denn dort fungiert es als wahrer Allrounder: Am besten werden die Blätter zu einem großen Laubhaufen zusammengeharkt und mit ein paar Ästen gegen den Wind gesichert. Hierin finden Igel und Insekten ein optimales Winterquartier. Darüber hinaus kann das Laub in den Beeten sowie unter der Hecke verteilt werden. Hier bietet es Kleinstlebewesen einen Unterschlupf und Vögeln sodann ein abwechslungsreiches Buffet. Insbesondere Amsel und Kohlmeise können im Herbst dabei beobachtet werden, wie sie emsig die Blätter herumdrehen und dort nach Schnecken und Asseln suchen. Das in den Beeten verteilte Laub dient zudem als Frostschutz und später auch als natürlicher Dünger. Denn durch die Bodenlebewesen wird es abgebaut und zu Humus umgewandelt. Dieser Prozess kann unterstützt werden, indem das Laub für eine bessere Belüftung mit Reisig und Zweigen aufgelockert wird.

Auf die Verwendung eines Laubbläsers sollte unbedingt verzichtet werden. Der Laubbläser gefährdet aufgrund seiner Luftgeschwindigkeit Kleinstlebewesen und deren Lebensraum. Besser ist es, auf Gartenrechen und Besen zurückzugreifen.

Tipp #2: Gartenabfälle recyceln
Wer Material von Ast- und Heckenschnitten oder andere Gartenabfälle hat, sollte diese nicht häckseln oder auf dem Wertstoffhof entsorgen. Für eine sinnvolle Verwertung sollten sie in einer Ecke zu einem Totholzhaufen aufgeschichtet werden, den Käfer gerne bewohnen. Auch der Igel fühlt sich dort während der kalten Jahreszeit wohl.

Tipp #3: Stauden mit Frucht- und Samenständen sowie hohlen Halmen nicht zurückschneiden

Beim herbstlichen Rückschnitt von Stauden und Sträuchern sollte in einem naturnahen Garten mit Bedacht und Zurückhaltung vorgegangen werden. Vor allen Dingen abgeblühte Stauden und andere Gewächse mit Frucht- und Samenständen oder hohlen Halmen sollten erst im nächsten Frühjahr zurückgeschnitten werden. Insekten nutzen hohle Stängel oft zum Überwintern. Auch befinden sich in den Halmen häufig Insektenlarven, die diesen erst im Frühjahr verlassen. Gerade in den nahrungsarmen Wintermonaten dienen diese Halme und stehengelassenen Fruchtstände vielen Vogelarten als abwechslungsreiches und natürliches Buffet.
Auch Gräser und Hortensien sollten im Herbst noch nicht zurückgeschnitten werden. Die Pflanzen sind im ungeschnittenen Zustand besser vor Frost und Kälte geschützt und erzeugen zudem, bedeckt von Raureif und Schnee, eine besonders schöne Winteratmosphäre.

Tipp #4: Blumenzwiebeln einpflanzen und Staudenbeete anlegen

Der Herbst ist ein guter Zeitpunkt, um Blumenzwiebeln einzupflanzen und neue Staudenbeete anzulegen. Schneeglöckchen, Winterling und Blaustern gehören zu den ersten Frühlingsboten und blühen bereits ab Februar. Stauden treiben jedes Jahr wieder aus und erfordern nach dem Einpflanzen weniger Arbeit. Viele heimische Pflanzen, wie Mädesüß, Blutweiderich oder Tauben-Skabiose sind Nahrung für Schmetterlingsraupen, die wiederum von Vögeln zur Jungenaufzucht im Frühjahr dringend benötigt werden.
Auch neue Gehölze können jetzt im Herbst gepflanzt werden. Besonders empfehlenswert für den Naturgarten sind frühblühende Gehölze wie Weide und Kornelkirsche.

Tipp #5: Nistkästen reinigen
Die Brutsaison der Singvögel ist nun abgeschlossen und viele sind schon in den Süden gezogen. Damit sie im nächsten Frühjahr wieder saubere Nistmöglichkeiten vorfinden, sollte man jetzt Nistkästen öffnen und mit einer Bürste das alte Nistmaterial mitsamt den möglicherweise eingenisteten Parasiten entfernen. Dabei ist es sinnvoll, Handschuhe zu tragen. Leere Nistkästen bieten zudem den Singvögeln, die hier überwintern, einen Unterschlupf für kalte Nächte. Auch Siebenschläfer und Haselmaus nutzen Nistkästen gerne als sicheren Ort für ihren Winterschlaf.