Anzeige
Anzeige
Anzeige

Reformationstag – Feiertag für alle?

Symbolfoto Pixabay

Springe.

Die Kirchengemeinde St.Andreas lädt am Samstag, 24. November, im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe 475 Jahren Reformation im Calenberger Land zu einer Podiumsdiskussion mit dem Thema "Reformationstag – Feiertag für alle???" herzlich in das Gemeindehaus ein.

An dem interreligiösen Gespräch werden Dr. Ulrike Offenberg, Rabbinerin der liberalen jüdischen Gemeinde Hameln und Historikerin, Jürgen Gansäuer, Landtagspräsident a.D. und Historiker sowie Mohammad Zaid El-Mogaddedi, Unternehmensberater Islamic Finance und Dipl. Betriebswirt teilnehmen. Moderieren wird Ulrike Hoffmann-Bürrig, Mitglied des Kirchenvorstands und der oben genannten Arbeitsgruppe.

Der Reformationstag als gesetzlicher Feiertag war nicht unumstritten, so wurde unter anderem Kritik an der Einführung durch Vertreter der jüdischen Gemeinden geübt.

Der niedersächsische Ministerpräsident sagte beim Empfang der ev. Landeskirche anlässlich des Reformationstages, dass sich dieser Feiertag zum Zentrum der interreligiösen Zusammenarbeit entwickeln soll. Interreligiöse Kooperationen sind in vieler Hinsicht ein Ziel der Arbeit der St. Andreas-Gemeinde, zum Beispiel beim Forum Flüchtlingsarbeit oder dem Internationalen Café.

Zu unserer heutigen Gesellschaft gehört eine Vielfalt von Religionen und religiösen Überzeugungen. Welche Rolle diese Religionen in unserer Gesellschaft spielen sollen und können, ist eine der Kernfragen unserer gegenwärtigen Zeit.

Der Reformationstag kann ein Feiertag sein, an dem man über die Leistungen wie Gefahren von Religion nachdenkt, auch allgemein über menschliches Gelingen und Scheitern und über die Komplexität geschichtlicher Prozesse, wie die Reformation oder auch die deutsche Wiedervereinigung einer war. An diesem Tag kann man zeigen, wie Religion unsere Gesellschaft geprägt hat. Und man kann an ihm kritisch über die Rolle der Religion in unserer Gesellschaft heute reflektieren und diskutieren. Wie in der Stellungnahme der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft deutschsprachige Sektion, vertreten durch die Vorsitzende Prof. Dr. Christiane Tietz, ausgeführt wurde.

Dies ist Absicht bei dieser Podiumsdiskussion, interessieren wird insbesondere die Prägung durch Feiertage.

Weil die Reformation es mit weitreichenden gesellschaftlichen Umwälzungen zu tun hatte, kann ein Reformationsfeiertag die Religion als gesellschaftlichen, kulturellen, politischen Faktor vor Augen führen und helfen, diese Dimension von Religion

fruchtbar zu bearbeiten. Für unsere Gesellschaft ist das eine der zentralen Problemstellungen.

Ãœber im Folgenden genannte Themenstellungen und Fragen werden wir unter anderem auch mit den Besuchern sprechen:

Werden Feiertage von der Bevölkerung im Sinne ihrer Bedeutung gefeiert oder sind sie lediglich Freizeit oder Event für die Mehrheit ? Gilt dies für Christen, Juden und Muslime?

Sind insbesondere die christliche, jüdische und muslimische Kultur von diesem Wandel betroffen? Wie war es historisch gesehen?

Betreffen die oben genannten Veränderungen auch jüdische und islamisch geprägte Staaten und Gesellschaften?

Wo stehen wir heute? Steht die Reformation des Jahres- und Wochenrhythmus von Arbeit und Ruhezeit, das Verschwinden des Sonntags und durch Religionen geprägte und bestimmte Feiertage (in der westlichen Welt) in Frage, oder ist sie schon geschehen unter anderem durch die Digitalisierung, Veränderung der Ladenschlusszeiten, Online-Handel, Sonntagsöffnung, EU-Mobilitätspaket, zwölf Tage Rhythmus, Delegierung von familiennahen Leistungen für Alte und Kinder?

Der neue Reformationstag: kann er ein Ausrufezeichen zum Nachdenken und Innehalten sein???