Barsinghausen. Am Samstag hat der Tierschutzverein Barsinghausen zum Tag der offenen Tür im Tierheim (Ludwig-Jahn-Str. 11a) eingeladen. Bei bestem Wetter kamen schon vor dem eigentlichen Beginn viele Besucher, um Katzen, Hunde, Kaninchen, Meerschweinchen und Vögel kennenzulernen und sich über die aktuelle Tierschutzarbeit vor Ort zu informieren.
Für die Besucher gab es von 11 Uhr bis 16.30 Uhr Hundetraining, Informationen über artgerechte Tierhaltung sowie über Tierschutzthemen und einen Flohmarkt. Für die jungen Tierschützer gab es einige Mitmach-Aktionen, und selbstverständlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt. „Unsere Ehrenamtlichen haben ordentlich Kuchen und Salate vorbereitet“, zeigte sich Ernst Wildhagen, 1. Vorsitzender, stolz auf die Arbeit seines Teams. „Es soll den Besuchern ja an nichts fehlen.“ Mit 50 Ehrenamtlichen sei der Verein gut aufgestellt, doch es gibt neben den Tieren viele weitere Aufgaben im Verein, für die auch immer jemand gesucht wird – von der IT über Fahrdienste bis zu handwerklichen Arbeiten auf dem Gelände am Waldrand. „Manche Helfer kommen nur zum Gassigehen – manche täglich, manche, wie sie es beruflich schaffen“, so Wildhagen weiter. Für die Arbeit mit Hunden sollten Interessierte jedoch mindestens 18 Jahre alt sein.
„Die Bude ist voll“
Doch nicht nur das Team ist groß, auch die Anzahl der aufgenommenen Tiere sei derzeit so hoch wie nie. Die vier Hundezwinger sind voll und gut zehn Hunde sind in der Vermittlung. Außerdem sind derzeit 20 Katzen im Katzenhaus untergebracht und bis zu 30 Kleintiere brauchen ebenfalls ihren Platz. „Alles ist voll. Jeder Platz ist belegt“, erklärt Wildhagen. „Ideal wäre natürlich, wenn man unsere Einrichtung gar nicht bräuchte.“ Zwar sei aufgrund der Chip-Pflicht bei Hunden die Anzahl an Fundhunden stark zurückgegangen, doch viele Tiere würden abgegeben, wenn sie bei einem Umzug nicht mitgenommen werden können oder wenn ältere Menschen in ein Pflegeheim kommen und ihre Tiere nicht mitnehmen dürfen. „Bei älteren Tieren spielen auch die Kosten eine Rolle – gerade, wenn es um Arztbesuche und Medikamente geht.“ Die Welle an während Corona angeschafften Haustieren, die nun ihre Besitzer stören oder überfordern, sei laut dem Vorsitzenden auch noch spürbar. „Wir versuchen, die Tiere sofort weiterzuvermitteln, sodass sie gar nicht erst zu uns müssen. Das ist auch besser für die Tiere.“
Neue Voliere angeschafft – Hitzeschutz wird benötigt
1986 wurde der Verein gegründet und ist seit 1992 am bekannten Standort. Seitdem wurde immer wieder umgebaut und angepasst. So gab es in den letzten Jahren einen neuen Hundezwinger und das Quarantänehaus für Neuankömmlinge kam hinzu. Neu wurde in diesem Jahr eine Voliere für Kleintiere und Vögel aufgebaut. „Wir müssen uns auch an neue Vorgaben halten, die oft neue Zimmer vorsehen, um Tiere zu separieren. Im Sinne des Tierwohls sind solche Änderungen und Erkenntnisse bei der Unterbringung wünschenswert, dennoch stellen uns solche Änderungen vor finanzielle Herausforderungen.“ Die Mitgliedsbeiträge machen nur zehn Prozent der Einnahmen aus. „Den Großteil erhalten wir über Spenden. Von offiziellen Stellen kommt eher weniger.“
In naher Zukunft wird sich der Verein Gedanken über einen Hitzeschutz machen müssen. „Die Sonne knallt im Sommer direkt auf das Katzenhaus, was den dort untergebrachten Tieren zu schaffen machen kann. Noch behelfen wir uns an besonders heißen Tagen mit nassen Handtüchern vor den Fenstern, doch dann ist es drinnen dunkel.“ Ob eine Klimaanlage eine Lösung sein kann oder andere Sonnenschutzvorrichtungen – darüber werden auch die Anschaffungskosten entscheiden.
Spenden nimmt der Tierschutzverein Barsinghausen und Umgebung e. V. (https://www.tierschutzverein-barsinghausen.de/) stets dankend entgegen.