Wennigsen. Pünktlich zum Beginn der neuen Wandersaison im Deister drehen sich seit wenigen Tagen wieder die Wennigser Wasserräder im Bachlauf der Feldbergquelle. Mit tatkräftiger Unterstützung der Werk-Statt-Schule aus Hannover haben sie Bastler ihre Modelle nach einer langen Winterpause wieder aufgebaut. Bereits in den ersten Tagen verzeichnet der Verein großes Interesse: "Wir sehen einen großen Ansturm. Viele Leute scheinen richtig darauf gewartet zu haben, endlich wieder zu den Wasserrädern gehen zu können", sagt Arthur Fechner, erster Vorsitzender der Bastlergemeinschaft aus Wennigsen.
Bis zuletzt haben die Bastler an ihren Modellen gearbeitet, um sie für einen möglichst störungsfreien Betrieb mitten in der Natur fit zu machen. "Unsere Modelle werden immer ausgefeilter, mit immer mehr beweglichen Teilen. Da müssen die Getriebe schon sehr filigran und leistungsfähig sein, um quasi jeden Tropfen Wasser in Kraft für den Antrieb umzusetzen", erläutert Fechner.
Immerhin liefere die Feldbergquelle am Bröhm im Deister ausreichend Wasser für die insgesamt 21 Modelle. Etwa 26 Liter des Quellwassers fließen pro Minute den Bachlauf hinab - und treiben auf diese Weise die Miniaturlandschaften der Wasserräder an. Während der Wintermonate nutzen viele Bastler laut Fechner die Pause, um an ihren Modellen potenzielle Fehlerquellen zu beseitigen oder um die Wasserzufuhr zu regulieren. "Damit die Modelle weder zu schnell noch zu langsam laufen. Es gibt in unserer Werkstatt immer etwas zu tun ", betont der Vereinsvorsitzende, der selbst wieder viele Arbeitsstunden in sein Ziehbrunnen-Modell investiert hat.
Aber nicht nur die 21 Wasserräder, sondern auch das Gelände mit dem Rundweg am Deister benötigt viel Pflege - und manchmal auch mehr. So stürzte zu Beginn dieses Jahres eine große Fichte um und zerstörte dabei einen Teil des Geländers sowie eine Bank. Die Klosterforst als Grundeigentümerin habe den Baum schließlich beseitigen lassen.
Außerdem sei an anderer Stelle ein riesiger Ast abgebrochen und in rund 20 Metern Höhe im Baum hängen geblieben. "Das ist natürlich eine erhebliche Gefahrenquelle. Wir mussten den Bereich absperren, bis eine Fachfirma mithilfe von Kletterern den Ast herausgeschnitten und abtransportiert hat", sagt Arthur Fechner. Diese ganze Aktion habe viel Zeit und viel Geld gekostet. Bis kurz vor Saisonstart haben Vereinsmitglieder das Gelände gesäubert und laut Fechner "Unmengen von Laub aus dem Bachlauf beseitigt".
Bis Anfang Oktober können Besucher die Touristenattraktion im Deister gratis besichtigen. Spenden zum Erhalt der Wasserräder und zur Unterstützung der Vereinsarbeit sind willkommen. Beim Deistertag am 4. Mai stehen Mitglieder der Bastlergemeinschaft für Erläuterungen zur Verfügung. Auskünfte gibt es online auf www.die-wasserraeder.de.