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Großübung der Regionsfeuerwehrbereitschaft 2 – 145 Feuerwehrleute proben den Ernstfall

Quelle: Henk Bison/ Regionsfeuerwehr.

Region/Celle. Am 17. und 18. August führte die Regionsfeuerwehrbereitschaft 2 (RFB 2) der Region Hannover eine umfangreiche zweitägige Einsatzübung auf dem Gelände des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) in Scheuen bei Celle durch. Ziel der Übung war die praxisnahe Erprobung der Führungsstrukturen, der Einsatzlogistik sowie der technischen und taktischen Einsatzmittel unter realitätsnahen Bedingungen.

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Ausgangspunkt war das Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Ronnenberg. Von dort setzte sich die Bereitschaft in geschlossener Kolonnenfahrt in Bewegung, abgesichert durch fünf Kradmelder, die insbesondere Kreuzungsbereiche sicherten.

Am Übungsort angekommen, wurden die Zugführer durch die Einsatzleitung am Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) in das anspruchsvolle Übungsszenario eingewiesen: Ein sich schnell ausbreitender Waldbrand bedroht ein nahegelegenes Munitionsdepot. Der Führungszug stellte die Einsatzbereitschaft des ELW 2 her, in dem alle Maßnahmen geplant, dokumentiert und die Lagekarte fortlaufend geführt wurden. Ergänzend wurde innerhalb eines Gebäudes des NLBK eine abgesetzte Führungsstelle eingerichtet.

Die Kradmelder wurden zur Erkundung eingesetzt. Sie meldeten sichere Anfahrtswege und geeignete Streckenführungen für die Wasserversorgung an die Zugführer und führten auf Anweisung der Bereitschaftsführung weitere Kontroll- und Erkundungsfahrten durch.

Der 5. Zug, dessen Angehörige speziell für die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung ausgebildet sind, übernahm den direkten Löschangriff auf der Ostseite des angenommenen Brandes. Zeitgleich errichtete der 1. Zug eine Riegelstellung im westlichen Einsatzabschnitt, um das Munitionsdepot vor einer Brandausbreitung zu schützen, und begann dort ebenfalls mit der Brandbekämpfung.

Ein wesentliches Element der Lageerkundung und Einsatzsteuerung war der Einsatz einer Drohne. Diese ermöglichte eine luftgestützte Lageübersicht mit Liveübertragung in den ELW 2 und trug zur gezielten Steuerung der Löschtrupps bei.

Die Wasserversorgung über lange Wegstrecken wurde durch den 3. Zug sichergestellt. Zwei Schlauchleitungen mit einer Länge von 1.050 Metern (zum 5. Zug mit einem 5.000-Liter-Pufferbehälter) sowie 815 Metern (zum 1. Zug mit einem 10.000-Liter-Speicher) gewährleisteten die kontinuierliche Versorgung beider Einsatzabschnitte mit Löschwasser.

Der 4. Zug übernahm die logistischen Aufgaben. Dazu zählten die Einrichtung eines Verpflegungsplatzes, die Zubereitung der Mahlzeiten sowie die Organisation der Unterbringung der Einsatzkräfte.

Am Abend fand im kameradschaftlichen Rahmen eine besondere Würdigung statt: Thorsten Temps und Holger Lauenstein wurden zu Oberbrandmeistern befördert. Zudem wurde Norbert Hontzia für seine Verdienste mit dem Ehrenzeichen des Regionsfeuerwehrverbandes ausgezeichnet.

Am Folgetag begann der 4. Zug bereits um 4.30 Uhr mit der Frühstücksvorbereitung. Ab 9.30 Uhr meldeten sich alle Einheiten erneut einsatzbereit und wurden zu weiteren Übungslagen alarmiert:

- Der 1. Zug übernahm eine Lage mit einer ausgelösten Brandmeldeanlage (BMA) in einem Geschäft, bei der eine starke Rauchentwicklung festgestellt wurde. Mehrere Übungspuppen mussten unter Atemschutz gerettet und Personen über tragbare Leitern evakuiert werden. Anschließend wurde das Gebäude entraucht.

- Der 2. Zug wurde zu einer ausgelösten BMA in einem Krankenhaus gerufen. Auch hier wurde eine starke Rauchentwicklung angenommen, die Menschenrettung unter Atemschutz durchgeführt und das Gebäude im Anschluss belüftet.

- Der 5. Zug wurde zu einem schweren Verkehrsunfall mit einem Pkw und einem Tanklastzug alarmiert. Neben der Brandbekämpfung galt es, zwei verletzte Personen aus dem Pkw und eine weitere Person vom Aufliegerdach zu retten.

- Der 3. Zug unterstützte sämtliche Einsatzabschnitte bei den Folgeübungen.

Den Abschluss der Übung bildete eine gemeinsame Nachbesprechung mit Aufstellung aller Einheiten. Anschließend traten die Kräfte den Rückmarsch zur FTZ Ronnenberg an. Dort wurden die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und Geräte wiederhergestellt – inklusive Schlauchtausches und Auffüllung der Atemluftflaschen.

Insgesamt nahmen 156 Kameradinnen und Kameraden mit 45 Fahrzeugen an dieser Übung teil. Sie leisteten damit einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung auf großflächige Einsatzlagen im Bereich Brand- und Katastrophenschutz.

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