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Gesundheitsminister kritisiert die Verharmlosung von Kindersekt und fordert Zuckersteuer

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

Hannover. Auch bei Getränken, die speziell für Kinder aufgemacht sind, wird geschmacklich oft durch Zucker, Aromen oder Süßungsmittel nachgeholfen. Beim sogenanntem „Kindersekt“ kommt eine weitere problematische Komponente hinzu: Alkohol wird verharmlost. Die Kritik an dem Getränk durch die Verbraucherzentralen unterstreicht der Niedersächsische Gesundheitsminister Andreas Philippi und fordert:

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 â€žBei Kindersekt haben wir es gleich mit zwei Problemen zu tun. Zum einen ist dieses Kindergetränk dem alkoholischen Getränk für Erwachsene nachempfunden. Die Aufmachung der Flaschen ähnelt alkoholhaltigem Sekt und spricht durch bunte Bilder die Kinder besonders an. Dieses Framing der Kindersektvermarktung ist fatal. Sektkonsum wird verharmlost, normalisiert und signalisiert: Feiern geht nur mit Alkohol. Schon häufig habe ich auf die Gesundheitsrisiken des Trinkens hingewiesen. Statt Kinder und Jugendliche an Sekt heranzuführen, sollten sie lieber über die Gefahren aufgeklärt werden.

Dazu kommt, dass Kindersekt eine Zuckerbombe ist. Mit bis zu 22 Gramm Zucker pro Glas - das entspricht 6 bis 7 Stück Würfelzucker - enthält er noch mehr Zucker als viele Softdrinks. Ein hoher Zuckerkonsum kann langfristig zu chronischen Erkrankungen, wie z. B. Diabetes führen. Deutschland hat 1993 die Zuckersteuer abgeschafft und setzt seit 2015 auf Selbstverpflichtungen der Wirtschaft zur Verringerung des Zuckeranteils in Softdrinks. Dies ist aus meiner Sicht nicht ausreichend. Der Bund ist gefordert eine Zuckersteuer auf Softdrinks - wie in anderen europäischen Ländern auch - einzuführen. Dies würde viele Erkrankungen verhindern.

Problematisch ist auch, dass Getränke häufig nebenbei konsumiert werden, sodass Eltern und Kinder kein Gefühl mehr für die Mengen haben. Für die Gesundheit der Kinder ist es ratsam, wenn Eltern für Feiern auf Säfte, Tee und Wasser zurückgreifen – auch diese Getränke schmecken und sie löschen vor allen Dingen den Durst.“

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