Wennigsen. Die Gemeinde Wennigsen machte zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November auf die weiterhin alarmierende Situation häuslicher Gewalt aufmerksam. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 265.000 Fälle polizeilich registriert – ein neuer Höchststand. Über 80 Prozent der Betroffenen sind Frauen, und auch nach Trennungen kommt es häufig zu Stalking, Drohungen oder erneuten Übergriffen. Mehr als 250 Frauen verloren allein 2024 ihr Leben durch Partnerschaftsgewalt.
Gemeinsam mit dem Präventionsrat stellt die Gemeinde nun an zentralen Orten Aushänge bereit, die Betroffenen verständlich und kompakt erklären, wie sie sich im Notfall vorbereiten können. Dazu gehört, wichtige Telefonnummern griffbereit zu halten, eine Vertrauensperson einzubeziehen und ein Codewort zu vereinbaren, das im Ernstfall schnelle Hilfe ermöglicht. Zusätzlich wird empfohlen, persönliche Dokumente, Finanzunterlagen sowie Geld und Ersatzschlüssel an einem sicheren Ort bereitzulegen und eine Notfalltasche vorzubereiten. Diese Tasche sollte wichtige Papiere und einige persönliche Gegenstände enthalten, damit Betroffene im Ernstfall sofort handlungsfähig sind.
Der Aushang informiert außerdem über regionale und bundesweite Hilfsangebote wie das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, das Frauenhaus24 in Hannover, das Frauenzentrum Ronnenberg und das Männerbüro Hannover. Das Netzwerk „ProBeweis“ bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Verletzungen vertraulich dokumentieren zu lassen, ohne direkt eine Anzeige erstatten zu müssen.
Bürgermeister Ingo Klokemann betont: „Wir wollen Betroffenen eine Tür öffnen – hin zu Schutz, Beratung und einem Leben ohne Angst.“ Gleichstellungsbeauftragte Undine Rosenwald-Metz ergänzt: „Jede und jeder hat ein Recht auf Sicherheit. Unsere Informationen sollen insbesondere Frauen stärken und ihnen im entscheidenden Moment Orientierung geben.“
Mit der Aktion möchte die Gemeinde Betroffene ermutigen, sich Hilfe zu suchen und Wege aus gewaltvollen Beziehungen zu finden.

