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Gemeinde fällt Baum während Nist- und Brutzeit und keiner weiß warum

Quelle: privat.

Quelle: privat.

Bredenbeck. Wenn im Wald ein Baum umfällt und niemand dort ist der es hören kann, gibt es dann ein Geräusch? Diese philosophische Frage versucht die Menschheit seit jeher zu beantworten. Sicher ist hingegen nur, dass wenn ein Baum in Bredenbeck umfällt, sorgt das für viel Lärm. Besonders wenn keiner weiß, warum und Brut- und Setzzeit ist.

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Am heutigen Morgen rückte eine Baufirma in Bredenbeck an und machte sich an die Arbeit eine alte Buche im Regenrückhaltebecken (Verlängerung Straße Bachwinkel) zu fällen – mit Erfolg. Doch es bleibt die Frage, warum musste der Baum, der seit Generationen auf der Wiese steht, fallen und wer hat den Auftrag dazu in der Nist- und Brutzeit gegeben? Die Baufirma gibt an, dass die Gemeinde sie für den heutigen Tage dazu beauftragt habe.

Schulterzucken in der Verwaltung

Bürgermeister Ingo Klokemann gab gegenüber Con-nect.de an, dass er nicht informiert war, den Fall aber prüfen wolle. Auch die Bauamtsleitung zeigte sich ahnungslos. Unverständnis herrscht auch beim Bredenbecker Ortsrat, wie Marianne Kügler erklärt. Der Ortsrat hätte der Baumfällung zustimmen müssen und fühlt sich nun übergangen.

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Aktuell gilt es die Nist- und Brutzeit von Vögeln zu beachten, welche am 1. März begann und bis zum 30. September andauert. In dieser Zeit sind laut Bundesnaturschutzgesetz Fällungen und Schnittmaßnahmen grundsätzlich verboten. Die Vorschriften dienen dem Schutz der Tiere, insbesondere der Vögel, die beim Nestbau sowie beim Brutgeschehen nicht gestört werden dürfen.

Wie der Redaktion mitgeteilt wurde, hat bereits ein Anlieger Anzeige bei der unteren Naturschutzbehörde gestellt.

Für den Baum und die Tiere, die in ihm wohnten, dürfte es keine Rolle mehr spielen, ob es beim Umfallen ein Geräusch gab, oder noch ein Echo auf die Aktion folgen wird.

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