Barsinghausen/Region. Marvin (29) und Dennis (31) Schlömer, gebürtige Barsinghäuser, haben am 22. Mai in Hannover ihre Benefiz-Fahrradtour zugunsten eines Projekts für kleinbäuerliche Familien in Kolumbien gestartet. Das Ziel der Tour ist Mailand, wo die beiden – so der Plan – am 5. Juni eintreffen und dort an einem Fußballturnier teilnehmen werden.
„Wir wollen möglichst viele Spenden für das Projekt der Deutschen Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen (DESWOS ) in Kolumbien erzielen, das ich als Projektmanager beruflich betreue“, erläutert Dennis. „Dabei geht es um die Ernährung bäuerlicher Familien im Amazonasgebiet La Montañita. Viele bäuerliche Familien dort sind von Armut betroffen. Die Menschen leiden unter fehlender Infrastruktur, fehlendem Zugang zu Boden sowie unter den Auswirkungen eines jahrzehntelangen sozialen und bewaffneten Konflikts.“ Gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation COORDOSAC fördert die DESWOS Maßnahmen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung, stabile Einkommen und den Schutz des Amazonasgebiets.
Höhenmeter, die man aus dem Deister nicht kennt
„Die anstrengende Tour mit rund 7.500 Höhenmetern, die eine sehr gute Kondition erfordert, ist unser Urlaub. Im Zielort Mailand wollen wir nicht etwa die Beine hochlegen, sondern an einem Fußballturnier mit den Hermeskickern der Deutschen Messe AG teilnehmen“, beschreibt Marvin, selbst Mitarbeiter der Deutschen Messe AG, die Tour.
Zwischen Hannover und Mailand liegen 1.046 Kilometer Fahrstrecke über Göttingen, Fulda, Würzburg und Ulm, durch das Allgäu und am Bodensee vorbei, dann über die Alpen auf 2.070 Metern Höhe nach Chur, Bellinzona und Lugano in der Schweiz und schließlich ins italienische Mailand. Im Gepäck auf ihren Gravel-Bikes immer dabei sind ein Zelt, Campingkocher und Schlafsack. Dies ermöglicht es, bei den täglichen Routen flexibel zu bleiben.
Aktuell sind die beiden in der Schweiz. In den letzten Tagen seit dem Start legten sie zwischen 100 und 140 Kilometer zurück. „In Deutschland waren der Wind und das durchwachsene Wetter schwierig“, erklären die Brüder über das Telefon, „hier in der Schweiz ist das Wetter gerade Bombe.“ Auch wenn schon einige Höhenmeter überwunden wurden, geht es morgen in den Alpen auf über 2.000 Meter, um den Pass zu überqueren. „Das sind Höhenmeter, die wir im Deister eher nicht gewohnt sind.“ Bislang verlief die Tour ohne Unfälle oder technische Probleme.
Gewinn für den guten Zweck und die Geschwisterbeziehung
Die Tour soll dazu dienen, Spenden für das Projekt zu sammeln. Insgesamt werden 15.000 Euro benötigt. Die Brüder wollen bis zu 5.000 Euro durch die Tour generieren und beisteuern. „Wir sammeln Spenden und haben auch noch Sponsoren gewinnen können, daher liegen wir aktuell bei insgesamt ca. 3.000 Euro“, freut sich Dennis.
Die Radtour für den guten Zweck hat noch einen anderen positiven Effekt – die beiden Brüder haben viel Zeit füreinander. „Wir verstehen uns super und die gemeinsame Zeit tut gut“, erklärt Marvin. „Wir sind jetzt beide um die 30, ich glaube, das letzte Mal haben wir vor 20 Jahren zusammen in einem Zelt übernachtet. So können wir auf der Tour irgendwie neue und alte Erlebnisse gemeinsam erleben.“
Auf der DESWOS Internetseite (https://www.deswos.de/%C3%BCber-uns/publikationen/tour-update-hannover-mailand/) führen die beiden ein Tagebuch mit Fotos und Videos und informieren über jede Tagesetappe.