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Bürgerinitiative Munzel kritisiert Bahn-Pläne zur ICE-Neubaustrecke scharf

Archivbild.

Barsinghausen. Die Bürgerinitiative (BI) Munzel übt deutliche Kritik an den aktuellen Planungen der Deutschen Bahn zur ICE-Neubaustrecke Hannover–Bielefeld. Die nun bevorzugte Trassenführung würde vor allem den nördlichen Bereich Barsinghausens treffen – darunter Groß Munzel, Holtensen und Ostermunzel – und damit tief in die Lebens- und Wirtschaftsstrukturen der Region eingreifen.

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„Die geplante Trasse zerschneidet unsere Landschaft, vernichtet wertvollste Ackerflächen und ignoriert vollständig die Lebensrealität der Menschen vor Ort“, sagt Gerald Schroth, Vorsitzender der BI Munzel. Besonders betroffen wäre Holtensen, das künftig zwischen der ohnehin stark belasteten A2 und einer zusätzlichen Hochgeschwindigkeitsstrecke liegen würde. „Das ist ein massiver Eingriff in den Lebensraum eines ganzen Dorfes“, so Schroth.

Kritik an Bürgerdialog und Transparenz

Die Initiative wirft der Deutschen Bahn vor, Bürger de facto von einer ernsthaften Beteiligung ausgeschlossen zu haben. Der angebotene Bürgerdialog sei, so die BI, „nicht mehr als ein Alibi-Verfahren“ gewesen. Hinweise, Alternativvorschläge und fachlich begründete Einwände seien kaum berücksichtigt oder vollständig ignoriert worden.

Finanzielle Risiken ungeklärt

Ein weiterer zentraler Kritikpunkt sind die massiven Kosten des Projekts. Mittlerweile werden die Ausgaben für die Neubaustrecke auf mindestens 18 Milliarden Euro geschätzt. Für die BI wirft das grundlegende Fragen auf: „Es gibt bis heute keine belastbare Aussage, wie die Bahn Betrieb und Unterhaltung von zwei parallelen, extrem teuren Strecken gewährleisten will. Schon jetzt schafft man es nicht, den Bestand zuverlässig instand zu halten. Die Bahn bleibt uns jede Antwort schuldig.“

Forderung nach Planungsstopp

Die Bürgerinitiative fordert – wie viele Kommunen, Landkreise und regionale Verbände – einen sofortigen Planungsstopp sowie eine Neubewertung des Deutschlandtakts ohne die starre 31-Minuten-Vorgabe zwischen Hannover und Bielefeld. Vorrang müsse klar beim Ausbau und der Digitalisierung der bestehenden Strecke liegen.

„Barsinghausen trägt den Schaden, aber keinen Nutzen. Wir brauchen keine Prestige-Trasse, sondern eine funktionierende Bahn“, fasst Schroth zusammen.

Die BI kündigt an, ihren Widerstand weiter zu verstärken – gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Landwirten sowie weiteren Initiativen entlang der geplanten Route.

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