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Halloween im Klosterstollen – Unter Tage hört dich niemand schreien

Halloween im Klosterstollen. Video: con-nect.de Music: Don´t forget to feed your demons - Maciej Sadowski // Music from #Uppbeat (free for Creators!)

Barsinghausen. Es quietscht und rattert, während sich die Grubenlok den Weg durch die Dunkelheit in den Stollen bahnt. „Graf Lokula“ treibt die Bahn weiter in die Finsternis. Angekommen im Klosterstollen wird den Teilnehmern klar – egal ob lebendig oder tot, jetzt sind alle unter der Erde, und einige werden es bleiben.

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Am Donnerstagabend wurde im Klosterstollen eine ganz besondere Halloween-Party veranstaltet. Grubenführer Wilfried Klatt, Vorstandsmitglied des Vereins „Alte Zeche“, organisierte gemeinsam mit weiteren Grubenführern die außergewöhnliche Idee. „Schon vor einem Jahr haben wir uns gedacht, Halloween passt doch eigentlich hervorragend in die Schächte des Stollens“, erinnern sich Klatt und seine Frau Nicole. Vor sechs Wochen starteten dann die Vorbereitungen für die Horror-Show unter Tage. Zwölf Gäste wurden zu der Veranstaltung eingeladen, die auch als Testlauf gilt, um die Halloween-Einfahrten im nächsten Jahr vielleicht offiziell für Besucher anzubieten.

Sicherheit trifft auf Gänsehaut

Egal ob Grubenführer, Zombie oder Schattenlord – Sicherheit geht immer vor. Daher gab es für die kostümierten Besucher vor der Einfahrt die obligatorische Sicherheitseinweisung. Diese ging jedoch über in eine Gruselgeschichte, denn es hatte vor Jahren einen Unfall im Stollen gegeben, und seitdem soll der Stollen verflucht sein und ein Grubenarbeiter noch immer sein Unwesen in den Gängen treiben.

Mit „Graf Lokula“ in die Finsternis

Ausgestattet mit Helm und Lampe stiegen die Gäste dann in die vernebelte und von Kakerlaken übersäte Grubenbahn. Der Vampir „Graf Lokula“ steuerte die Bahn rund 1.400 Meter in den Stollen. Doch dann stoppte die Bahn. Dunkelheit und Stille krochen in die Kabinen der Grubenbahn. Ein Kratzen. Ein Klopfen. Dann Geschrei, Lichtblitze – und Gestalten aus der Tiefe rüttelten an der Grubenbahn. Die Besucher kreischten, doch dann wieder Stille und Dunkelheit. Dann setzte sich die Lok wieder quietschend in Bewegung, und „Graf Lokula“ trieb die Bahn lachend weiter in die Finsternis.

Grusel, Schatten und echte Geschichte

Angekommen im Stollen wurde die Gruselgeschichte weitergesponnen und die Besucher wurden durch die Schächte geführt. Im Stollen blieben alle Lichter aus – bis auf einige bewusst gesetzte Highlights, um Dekorationen wie blutige Macheten und Äxte, Totenschädel und all das, was die Finsternis sonst noch an Grauen hervorbringen kann, zu inszenieren. „Man braucht schon einige Verrückte im Team, um so eine Idee glaubhaft umzusetzen“, freut sich Klatt über die Stimmung unter Tage. Mit sechs Grubenführern sorgte das Team für Sicherheit, aber auch für Nervenkitzel.

Egal ob man den Stollen kennt oder nicht – in den schmalen, finsteren Gängen wird einem ganz anders. Geschrei aus der Ferne macht einem klar: Der Stollen mag noch nicht die Hölle sein, aber man müsste kaum tiefer graben, um sie zu erreichen. Doch auch die realen Arbeitsbedingungen im alten Stollen, dessen Geschichte 1856 ihren Lauf nahm, wurde den Besuchern trotz Halloween-Thematik deutlich. Und da die Grubenführer vom Fach sind, durfte eine Erklärung zum Stollen hier und da natürlich nicht fehlen.

Aufgelockert wurde der Gang durch den Stollen durch (etwas eklige) Spiele, die die Teilnehmer gerne mitmachten. Beendet wurde die Halloween-Tour mit einem gemeinsamen Essen in der sogenannten Sprengstoffkammer des Stollens. Hier gab es dann auch ein Bier von der 405er Brauerei und alkoholfreie Getränke vom Palm’s Diner.

Nach dem Höllenritt ist vor dem Höllenritt?

Klatt und sein Team zeigten sich sehr zufrieden mit dem ersten Durchlauf. „Wir werden uns natürlich noch besprechen und Verbesserungsvorschläge diskutieren. Die Idee ist aber schon, dass wir im nächsten Jahr gerne mehrere Fahrten für Besucher anbieten wollen.“ Vorstellbar wären mehrere Einfahrten am Tag – für Kinder und Jugendliche am Nachmittag (weniger gruselig) und am Abend die ganze Show für Erwachsene. „Es besteht natürlich jederzeit die Möglichkeit, den Stollen zu verlassen. Wir können die Leute auch wieder rausfahren, wenn es jemandem zu viel werden sollte“, so Klatt weiter.

Erstes Feedback durchweg positiv

Die ersten Rückmeldungen der Teilnehmer sind jedoch eindeutig: „Es war super. Es war gruselig, aber auch witzig.“ – „Es war mega. Gerne wieder.“ – „Es war ein toller Abend. Danke an die ehrenamtlichen Grubenführer, die trotz ihrer Freizeit für uns dort waren.“ – „Es hat sehr viel Liebe in der Dekoration und der Durchführung gesteckt.“

Glücklich kamen die Besucher dann wieder aus dem Stollen heraus – oder vielleicht auch nicht?!

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