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Zunehmende Hitzeperioden – Gesundheitsministerin und Umweltminister mahnen zu umsichtigem Handeln

Quelle: Pixabay.

Region. In Niedersachsen soll es in den kommenden Tagen extrem warm werden. So schön diese ersten heißen Sommertage sind: Die Veränderung des Klimas, die Erderwärmung, wirkt sich unmittelbar auf die Gesundheit aus. Besonders belastend ist das dann, wenn wir nicht nur im Hochsommer, sondern auch schon sehr früh Hitzeperioden haben. Gesundheitsministerin Daniela Behrens und Umweltminister Olaf Lies mahnen vor diesem Hintergrund zu umsichtigem Handeln. .

„Davon sind besonders ältere Menschen und Kinder betroffen. Sie bemerken einen Hitzestau oder Flüssigkeitsmangel häufig nicht rechtzeitig“, sagt die Niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens: „Wer Kinder und ältere Menschen betreut, sollte auf die Hitze vorbereitet sein und geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen. Bei Hitzewellen steigt die Gefahr von Herz-Kreislauf-Problemen. Und auch Hautschäden durch vermehrte UV-Strahlung betreffen uns alle. Klar ist, dass wir alle gemeinsam noch mehr tun müssen, um unser Klima zu schützen. Dieser Herausforderung sind wir uns bewusst“, so die Ministerin.

Schutz des Klimas ist gesamtgesellschaftliche Herausforderung

Seit 1951 hat die Anzahl der Hitzetage in Niedersachsen im Schnitt von 2,8 Tagen auf rund 7 Tagen pro Jahr zugenommen. Zwischen den Jahren 2071-2100 ist sogar – wenn keine massive Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden – mit weiteren rund 14 Hitzetagen pro Jahr zu rechnen. Das Rekordjahr war das Jahr 2018 mit 19 Hitzetagen. 

Auch Umwelt- und Klimaschutzminister Olaf Lies sieht vor diesem Hintergrund zunehmenden Handlungsdruck: „Die Zeit der gemäßigten Sommer ist vorerst vorbei. Diese Zahlen zeigen sehr deutlich: Wir müssen mehr tun für den Klimaschutz und wir müssen jetzt anfangen, uns besser auf die immer deutlicher zu Tage tretenden Folgen des Klimawandels vorzubereiten. Dabei brauchen wir Lösungen auf den unterschiedlichsten Feldern: Es geht darum, sorgsamer mit unserem Wasser umzugehen. Wenn viel da ist, müssen wir es besser speichern, um mehr zur Verfügung zu haben in trockenen Perioden. Und wir brauchen Maßnahmen, um unsere Städte resilienter gegen den Klimawandel zu machen“, so der Minister.

Für Niedersachsens Städte brauche es über die akuten Maßnahmen für dieses Wochenende hinaus vor allem bauliche Maßnahmen, um die Städte natürlicher und damit auch resilienter zu gestalten, so Behrens und Lies weiter: „Mit Hilfe von blau-grünen Infrastrukturen, also der Schaffung von Wasser- und Grünflächen, aber auch grünen Fassaden und Dächern, sowie dem Pflanzen von Bäumen könne das Klima in der Stadt verbessert werden und für Kühlung und Verschattung gesorgt werden.“

Minister Lies unterstreicht: „Wir appellieren an die niedersächsischen Kommunen, Hitzeaktionspläne aufzulegen und umzusetzen. Die Kühlung unserer Städte ist auch insbesondere im Hinblick auf den Schutz der besonders vulnerablen Gruppen extrem wichtig. Wir lassen die Kommunen dabei nicht allein. Dafür haben wir im Dezember als Land unsere Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels veröffentlicht, die umfassende Leitlinien für genau diese so dringend notwendigen Anpassungen enthält. Flankiert wird das von unserem NIKO – dem Niedersächsischen Kompetenzzentrum Klimawandel – das alles, was mit dem Klimawandel und seinen Folgen in Niedersachsen zu tun hat, mit der notwendigen wissenschaftlichen Expertise begleitet und als Beratungsinstitution z.B. für Kommunen zur Verfügung steht.“

Gesundheitsschutz bei Sommerhitze - Gesundheitsministerium und Landesgesundheitsamt informieren

Das Gesundheitsministerium und das Landesgesundheitsamt empfehlen auch in diesem Jahr wieder allen Pflegeeinrichtungen, -diensten und pflegenden Angehörigen in Niedersachsen das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zur Warnung vor starker oder extremer Hitze. Per E-Mail-Newsletter können die Hitzewarnmeldungen des DWD kostenfrei abonniert werden. Das System ermöglicht eine schnelle Warnung sowie eine An- und Abmeldung durch die Nutzer selbst.

Auch wenn die Wettervorhersage für Niedersachsen besonders schön und sommerlich ist, kann eine über mehrere Tage andauernde Hitze den Körper stark belasten. Besonders wenn die Temperaturen auch nachts nicht unter 20 Grad sinken, kann eine Hitzewelle gesundheitliche Auswirkungen haben. „Durch die fehlende Abkühlung ist der Körper einer dauerhaften Belastung ausgesetzt, die unter Umständen ernsthafte Folgen haben kann. Erste Warnzeichen sind beispielsweise Kreislaufbeschwerden, Muskelkrämpfe oder Erschöpfungs- und Schwächegefühle“, sagt Roland Suchenwirth, Umweltmediziner beim Niedersächsischen Landesgesundheitsamt. Diese Warnzeichen sollten unbedingt ernst genommen werden. Im schlimmsten Fall drohe ein Hitzschlag oder ein Sonnenstich.

Von einem Hitzschlag wird gesprochen, wenn ein Organismus aufgrund hoher Außentemperaturen kontinuierlich mehr Wärme aufnimmt als er an die Umgebung abgeben kann. Dadurch gerät die Körpertemperatur außer Kontrolle und steigt rasch an. Häufige Symptome sind etwa ungewöhnliche Unruhe, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, rote und trockene Haut oder ein getrübtes Bewusstsein bis hin zur Bewusstlosigkeit. Ein Sonnenstich entgegen entsteht durch längere direkte Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf. Dabei wird die Hirnhaut gereizt, wodurch ähnliche Symptome wie bei einer Hirnhautentzündung auftreten. Kleinkinder sind besonders gefährdet, sollten deshalb immer Kopfbedeckung.

Damit es gar nicht erst zu ernsten Krankheitszeichen kommt, sollten folgende Verhaltensregeln bei anhaltender Hitze beachtet werden:

  • Trinken Sie ausreichend alkoholfreie Getränke - auch ohne Durst: Wasser, Fruchtsaft.
  • Tätigkeiten im Freien sollten auf die Morgen- und Abendstunden beschränkt werden. Vermeiden Sie nach Möglichkeit tagsüber besondere körperliche Belastungen, auch Sport.
  • Verschaffen Sie sich Abkühlung durch eine kühle Dusche, ein kühles Bad oder Fußbad.
  • Halten Sie sich draußen möglichst im Schatten auf.
  • Tragen Sie leichte, nicht einengende Bekleidung in hellen Farben (Baumwolle), sowie einen Sonnenhut und eine Sonnenbrille.
  • Lassen Sie niemals Kinder oder gesundheitlich geschwächte Personen in einem geparkten Fahrzeug zurück, auch nicht für kurze Zeit!
  • Besondere Vorsicht gilt bei der Einnahme von Medikamenten und Erkrankungen, da diese die Regulierung der Körpertemperatur beeinträchtigen können. Im Zweifelsfall sollte der Hausarzt kontaktiert werden.