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Neue Perspektiven für Arbeitsuchende mit psychischen Belastungen in der Region

Symbolfoto.

Region. Psychische Erkrankungen sind mittlerweile eine der häufigsten medizinischen Diagnosen. Verstärkt betroffen sind arbeitslose Menschen. Mit RehaTOP gibt es jetzt in der Region Hannover ein Angebot, das psychisch belasteten Arbeitslosen neue Perspektiven aufzeigt..

ReHaTOP ist ein Angebot für Arbeitslose in Grundsicherung beim Jobcenter, die psychisch belastet sind. Das Jobcenter Region Hannover, die Medizinische Hochschule Hannover und das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft arbeiten in diesem Projekt gemeinsam Hand in Hand. Ziel ist, die Lebenssituation der Menschen zu verbessern, als Grundlage für weitere Förderangebote. Perspektivisch sollen die Teilnehmenden in der Zukunft ein Leben führen können, ohne auf Sozialleistungen angewiesen zu sein. 

"Die allermeisten Menschen, die Grundsicherung beziehen, möchten gerne arbeiten. In vielen Fällen müssen aber erst gesundheitliche Probleme bewältigt werden, ehe weitere Schritte Richtung Erwerbsarbeit möglich sind", sagt Rainer Göbel, verantwortliches Mitglied der Geschäftsführung im Jobcenter Region Hannover. "Mit ReHaTOP wollen wir diesen Menschen in der Region Hannover wieder eine Perspektive geben."

ReHaTOP vereint verschiedene Unterstützungsangebote unter einem Dach. Das Besondere ist, dass Psychologen und eine Ärztin der Medizinischen Hochschule Hannover direkt mit vor Ort sitzen. Das ermöglicht eine medizinisch-psychologische Fachdiagnostik, therapeutische Angebote und bei Bedarf auch Krisengespräche. Und das ohne lange Wartezeiten.

"Wir erstellen für die Teilnehmenden ein individuelles und ausführliches medizinisch-psychologisches Belastungs- und Ressourcenprofil. Anschließend begleiten wir die Teilnehmenden durch gruppentherapeutische Angebote und im Einzelkontext gezielt, um ihre Gesundheit zu verbessern. So können Lebenszufriedenheit und soziale Teilhabe gestärkt und Erwerbsfähigkeit langfristig gefördert oder sogar wiederhergestellt werden", erläutert Dr. Ivo Heitland, Psychologischer Psychotherapeut und Leiter des ärztlich-psychologischen Teams von der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover

Gleichzeitig können die Teilnehmenden aus fast einhundert Modulen ein persönliches Programm erstellen. Die Module beinhalten beispielsweise Gesundheitsthemen und Kreativität, aber auch berufliche Orientierung. Besonders Gruppen-Angebote wie das gemeinsame Kochen sind wichtig, weil psychische Belastungen und Arbeitslosigkeit häufig zu sozialer Isolation führen. Die Zeiten der Teilnahme sind flexibel und können an die jeweiligen Bedürfnisse und Interessen angepasst werden. Sozialpädagogen und Fachanleiter vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft und Fallmanager vom Jobcenter begleiten und unterstützen die Teilnehmenden während der gesamten Zeit.

"Damit das Projekt nicht bei der Diagnose stehen bleibt, ist unser Beitrag, alles dafür zu tun, dass die Teilnehmenden wieder ihren Platz in der Arbeitswelt finden. In ihrem Beruf, mit dem was sie können und durch das, was sie lernen", sagt Tobias Lohmann, Hauptgeschäftsführer des Bildungswerks der Niedersächsischen Wirtschaft. "Ich bin überzeugt, dass wir für jeden Menschen einen Lernkontext schaffen können, der dazu führt, mit Erfolg eine Arbeit aufnehmen und einen Beruf ausüben zu können. Damit leisten wir einen Beitrag für die Standort- und Fachkräftesicherung im Auftrag der Arbeitgeber in Niedersachsen. Wenn es am Ende des Weges gelingt, die Potenziale der Menschen mit den Bedarfen der Unternehmen zusammenzubringen, dann haben wir mit allen Partnern in ReHaTOP etwas gekonnt: für die Menschen und für die Unternehmen."

Eine Teilnahme an ReHaTOP ist für zwölf Monate vorgesehen. Bei Bedarf können es auch 18 Monate sein. Auch nach Beendigung werden die Teilnehmenden weiter begleitet.