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Schüler für Technik begeistern

Arthur stellt mit dem 3D-Drucker nützliche Gegenstände her.

Hemmingen.

Modellautos umbauen, eine kleine Elektro-Orgel löten und Stiftehalter im 3D-Drucker herstellen. In der KGS Hemmingen wird Technik als Unterrichtsfach ernstgenommen. Bereits zum zweiten Mal veranstaltete die KGS heute Vormittag einen JeT-Tag. JeT steht für „Jugend entdeckt Technik“. Die Schüler und Schülerinnen präsentieren an diesem Aktionstag im Forum der Schule ihre Projektarbeiten.

Arthur aus dem 11. Jahrgang stellt die im September gegründete Schülerfirma Hexa-a-print vor. Mit einem 3D-Drucker produziert er nützliche Dinge für den Alltag. Zum Beispiel Stiftehalter, Schlüsselanhänger, kleine Figuren. Auch ein Modell vom Schulgelände der KGS hat Arthur gedruckt. Für den Stiftehalter braucht der Drucker ganze sieben Stunden. Für die Massenproduktion dauert das noch zu lang. Aber die Nachfrage nach Stiftehaltern, die fünf Euro kosten, ist gut, sagt Arthur. Mit der Schülerfirma war der 16-Jährige schon auf der CeBit vertreten und am kommenden Wochenende stellt er auf der Didacta aus.

Marvin und Andrea, beide im 8. Jahrgang, löten eine Mini-Elektro-Orgel. Wie das funktioniert, haben sie im Technikunterricht gelernt, der, wie sie sagen, Spaß macht. Während Marvin und Andrea mit Löten beschäftigt sind, flitzen durch das Forum ferngesteuerte Modellautos. Die „rasenden Flitzer“ sind ein Projekt von Uwe Reinbeck. Der Techniklehrer erklärt seinen Schülern des 9. Jahrgangs, wie die Autos mit vier Rädern umgebaut werden, damit sie auch auf drei Räder flitzen. „Es geht nicht darum, die Technik zu beherrschen, sondern auch um Fragen der Energieeffizienz“, sagt Reinbeck. Ende April wird der Technikkurs mit den Modellautos an einem Wettbewerb in der Hochschule Hannover teilnehmen. 21 Schulen aus ganz Niedersachsen haben sich angemeldet, um am Samstag, 28. April, mit ihrem Können zu überzeugen.

Weitere Highlights auf dem JeT-Tag sind Dinge wie zum Beispiel ein Fakirbrett, eine Zauberkiste und Skibobs. Die Produkte haben die Schüler in Eigenarbeit selbst gefertigt. Das Fakirbrett und die Zauberkiste sind Wünsche des Zirkusprojektes der KGS, die die Schüler im Technikunterricht umgesetzt haben. Das bedeutet, 500 Nägel in das Fakirbrett schlagen und unter die Zauberkiste feststellbare Rollen montieren. An den Skibobs für die Ski-AG des 7. Jahrgangs wird seit den Herbstferien gearbeitet. In der kommenden Woche werden sie in Österreich von der Ski-AG in der Praxis getestet.

„Der JeT-Tag ist für uns eine einzigartige Chance, den Schülerinnen und Schüler zu zeigen, welche konkrete Aufgaben im Beruf auf sie zukommen können“, sagt Andreas Gonschior, kommissarischer Schulleiter der KGS. Schüler aller Schularten vom 5. Jahrgang bis zur Oberstufe hätten die Chance, Technik ganz praktisch zu lernen und zu erproben.

Der JeT-Tag ist ein Projekt des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und wird in Kooperation mit Partnerschulen durchgeführt. „Unser Ziel ist es, junge Leute für Technik zu begeistern“, sagt Uwe Groth, Vorsitzender des VDI in Niedersachsen. Das sei eine Chance, dem Fachkräftemangel aktiv entgegen zu wirken.

Der VDI plant mit der KGS Hemmingen eine weitere Kooperation. Nach den Sommerferien soll an der KGS ein Digitalisierungszentrum 4.0 entstehen. "Wir wollen Lehrer und Schüler fortbilden", sagt Groth.