Hemmingen.
Die Grünen in Hemmingen sind verwundert und empört über die Entscheidung des Niedersächsischen Verkehrsministeriums das Modellprojekt der Region Hannover zur Ausschilderung von Tempo-30 in Ortsdurchfahrten zu prüfen. Durch die Prüfung wird das Projekt massiv verzögert und insgesamt in Frage gestellt.
„Wir fordern seit langem Tempo-30 in allen Ortslagen von Hemmingen und insbesondere auf den hoch frequentierten Ortsdurchfahrten“, erklärt Andreas Praetsch, Vorsitzender des Ortsverbandes Hemmingen, „Die Umsetzung des Modellprojekts ist ein wichtiger (erster) Schritt für mehr Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer und die Reduzierung von Verkehrslärm, zum Beispiel auf der stark befahrenen Dorfstraße in Hemmingen-Westerfeld und weiteren Ortsdurchfahrten im Stadtgebiet.“ Für die Grünen ist unverständlich, wie die von der großen Koalition geführte Landesregierung und das von der CDU geleitete Verkehrsministerium das innovative Modellprojekt der Region Hannover gezielt torpedieren und mit Verweis auf die StVO verzögern. „Es zeigt erneut, dass die SPD und die CDU die Chancen für eine Mobilitätswende nicht nutzen wollen und weiterhin „freie Fahrt für freie Automobilpendler“ höher gewichten als die Interessen der Anwohner in den Ortsdurchfahrten“, so Praetsch. Die Stadt Hemmingen ist durch den massiven Pendelverkehr in / von der Landeshauptstadt Hannover in allen Ortsdurchfahrten besonders stark belastet. Durch die neue B 3 hat zwar die alte B3 eine Entlastung erfahren, die Verkehre auf den Ost-West-Verbindungen, wie z.B. der Hiddestorfer Straße, haben wegen ihrer Zubringerfunktion zur B3 neu jedoch merklich zugenommen. Die Grünen in Hemmingen fordern eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer. Durch die Einführung von Tempo-30 wird mehr Sicherheit insbesondere für Fußgänger und Radfahrer auf den Ortsdurchfahrten geschaffen.
„Es ist vollkommen unverständlich, warum SPD und CDU in Niedersachsen weiterhin vor allem die Interessen der Pendler mit ihren klimaschädlichen Emissionen vertreten und sich in Land und Region gegenseitig bei innovativen Modellprojekten ausbremsen“ so der Vorsitzende abschließend.