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#FridaysforFuture - Schüler stellen Politiker auf die Probe

Hemmingen.

Greta Thunberg ist die Inspiration hinter dem heutigen Politiktalk in der Carl-Friedrich-Gauß-Schule (KGS) in Hemmingen. Die schwedische Klimaaktivistin setzt sich für die Klimapolitik ein und hat bereits mit ihren Schulstreiks für das Klima für weltweit Aufsehen gesorgt. Diese Streiks haben sich zur globalen Kampagne "Fridays for Future" entwickelt, auch das Motto der KGS-Schüler beim Politiktalk. Europaabgeordnete Gesine Meißner, Bundestagsabgeordneter Matthias Miersch, Regionsabgeordneter Jan Dingeldey und Ratsfrau Ulrike Roth waren mit von der Partie. Die Politiker stellten sich den Fragen der Schüler. Die Moderation übernahmen Gretha Lutz (Klasse zehn), Henrike Renziehausen (Klasse zehn) und Tim-Niklas Huth (Klasse elf).

Mitinitiatorin des Projektes Angelika Schwarzer-Riemer war von der Professionalität aber auch der Bissigkeit der Fragen von den Schülern beeindruckt. "Wir haben uns das erste Mal an der Schule mit dem Klimaschutz auseinandergesetzt, nicht an Projekttagen, sondern während des Unterrichts." Die Arbeiten der Schüler teilen sich in drei Module: Erstens der Stratosphärenflug der 10G2, dann der Politiktalk und jetzt die Projektvorstellungen am Tag der offenen Tür, der um 15 Uhr startet. Mit dem heutigen Politiktalk wollen die beteiligten Lehrer und Schüler vor allem eins erreichen: die Sensibilisierung für den Klimaschutz. Die Schüler sind vom Politiktalk begeistert: So wollen sich die Schüler auch weiterhin einbringen, beispielsweise auch Regionsebene. Sie kamen zur Erkenntnis, dass je früher sie sich einbringen, desto mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten gibt es. Deutlich wurde auch, dass alle Parteien, von den Grünen über die FDP und bis zur CDU, den Klimaschutz als oberes Ziel haben, was allerdings oft nicht zu erkennen ist. Nur eine Frage blieb offen: Muss jetzt schon mehr für den Klimaschutz getan werden und sind wir bereits bei einer Krise angelangt?

Gesine Meißner blieb vor allem eine Frage aus der Diskussionsrunde im Kopf. "Wieso dauert das so lange? Diese Frage kenne ich nur zu gut. Auf Europaebene haben wir mit unseren Mitgliedsstaaten zu verhandeln und bei verschiedenen Alternativen werden wir oftmals mit unseren Vorhaben ausgebremst. Aber so ist das nun mal in einer Demokratie." Ulrike Roth beschäftigt nach wie vor die Frage, ob bereits eine Krise erreicht ist: "Meiner Meinung nach ja. Das Thema wirft auch Emotionen auf, denn ich frage mich immer, wieso kommt nicht endlich mal eine Entscheidung? Und dann wird man doch wieder ausgebremst. Das ist der Sinn der Politik: Wir müssen Kompromisse schaffen, auch wenn sie uns nicht gefallen." Matthias Miersch schloss sich Roth an: "Es reicht nicht aus, nur Appelle zu setzen. Wir müssen insbesondere für Gewerbe Gesetze aufstellen." Jan Dingeldey betonte, dass allen Politikern die Wichtigkeit dieses Themas klar sei, auch wenn es nicht immer so den Anschein macht. "Wir müssen dieses Thema vor Ort deutlich machen und zeigen, dass wir als Politiker etwas dazu leisten können. Aber jeder einzelne Bürger muss sich bei dem Thema Klimaschutz an die eigene Nase fassen." Meißner ergänzte, dass außerdem die Infrastrukturen vor Ort verbessert werden müssen. "Was die Möglichkeiten angeht, hinken wir ganz schön hinterher."

Um 15 Uhr sind die von den Schülern entwickelten Projekte auch für die Öffentlichkeit zu bestaunen. Der Tag der offenen Tür steht unter dem Motto „Klima- und Umweltschutz“. Die Besucher erwarten bis 18 Uhr zahlreiche Aktivitäten und Angebote. Um 15 Uhr eröffnet das „Große Ensemble“ die Veranstaltung. Nach der Rede des Schulleiters wird der Film des Stratosphärenfluges präsentiert. Danach reichen die Aktivitäten von der „Physik-Show“ bis hin zu Gruselgeschichten, Schulführungen, Zirkusauftritten und musikalischen Highlights.