Hemmingen.
Aus Verkehrssicherungsgründen müssen 75 Bäume bis Herbst/ Winter 2020/2021 gefällt werden. Davon sind einige verkehrsgefährliche Bäume bereits gefällt worden.
Neben mechanischen Auslösern sind schlechte Standortbedingungen sowie Hitze-/ Trockenstress häufige Gründe für nachlassende Vitalität, Anfälligkeit für Schadorganismen, frühe Vergreisung, Schädigungen verschiedenster Art, Verlust der Verkehrssicherheit bis hin zum vollständigen Absterben der Bäume. 2020 ist das dritte Jahr in Folge mit zu geringen Niederschlagsmengen insbesondere in der Hauptvegetationszeit fehlt den Bäumen Wasser.
· 68 der insgesamt 75 Bäume - das entspricht einem Anteil von gut 90 Prozent der in der Baumfällliste aufgeführten Bäume - weisen so starke Trockenheitsschäden auf, dass sie absterben oder bereits abgestorben sind.
· Die Birke ist mit 34 Exemplaren von den insgesamt 75 geschädigten Bäumen die durch Trockenheit am stärksten betroffene Baumart.
· Viele Bäume mussten bereits im Laufe des Jahres aus Verkehrssicherungsgründen gefällt worden. Unter dem Aspekt der Sicherstellung der Verkehrssicherheit erfolgen die notwendigen Fällungen sukzessive verstärkt seit Oktober 2020.
Grundsätzliches Ziel ist es, mindestens so viele Bäume neu zu pflanzen, wie gefällt werden müssen. Dabei soll jeder Baum, der gefällt wird, soweit es die vorgegebenen Standortverhältnisse zulassen, an gleicher Stelle oder im direkten Umfeld nachgepflanzt werden. Häufig besteht die Notwendigkeit die alten Baumstandorte zu sanieren (Standortvergrößerung, Bodenaustausch, Substrateinbau etc.) oder neue herzustellen. In dem Zusammenhang erfolgt eine regelmäßige Überprüfung der neuen Baumstandorte auf das Vorhandensein von Ver- und Entsorgungsleitungen im direkten Standortbereich. Leider werden dabei nicht selten Konflikte mit Kanal- und Leitungstrassen erkennbar, die Baumpflanzungen auch mit Wurzelschutzmaßnahmen an den gewünschten Standorten ausschließen. Die Suche nach geeigneten Ersatzstandorten gestaltet sich zunehmend schwierig. Von den 75 zu fällenden Bäumen kann nach aktueller Einschätzung nur ein Anteil der Ersatzpflanzungen am gleichen Standort bzw. im Nahbereich umgesetzt werden.
Die Gesamtsumme der Neuanpflanzungen ist abhängig von der Verfügbarkeit geeigneter Standorte sowie der Leistungsfähigkeit (bzgl. Pflanzung und Pflege) des Betriebshofes. Bei der Auswahl der Baumarten für die Ersatzpflanzungen werden neben der Eigenart des jeweiligen Standorts, Aspekte wie Bienenfreundlichkeit, Nahrungsquelle für Vögel und Insekten, Allergiepotential, räumliches Umfeld, heimisch Art, Klimatoleranz, Habitus, Blühaspekt, Herbstfärbung, Wuchshöhe, etc. abgewogen. Dabei wird auch Wert auf eine möglichst breite Artenvielfalt gelegt. Die Entwicklung der letzten Jahre hat deutlich gemacht, dass ein Großteil der einheimischen Baumarten erhebliche Probleme mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen haben. Zukünftig wird deshalb die Klimatoleranz besonders bei Straßenbaumstandorten eine wesentliche Rolle spielen. Somit werden sich das Artenspektrum verschieben und vermehrt nichteinheimische Baumarten zum Einsatz kommen.
Die hohe Zahl, der sich ergebenden Neupflanzungen führt beim Betriebshof zu einem erheblichen Mehraufwand, der mit eigenem Personal und den vorhandenen Haushaltsmitteln nicht geleistet werden kann. Es ist deshalb beabsichtigt, einen Teil der Ersatzpflanzungen zu vergeben. Für eine entsprechende Beauftragung der Pflanzmaßnahmen inkl. der erforderlichen 3-jährigen Fertigstellung- und Entwicklungspflege, wurden deshalb für den Haushalt 2021 bereits 15.000 Euro angemeldet.