Harkenbleck.
Dass ein Kindergartentag auch ganz ohne Stromversorgung prima funktioniert, haben heute Kinder und Erzieherinnen des Harkenblecker Spielgartens erlebt - man muss nur die richtigen Ideen haben: "Die Heizung war aus, deswegen haben wir uns wärmer angezogen und viel bewegt. Geleuchtet haben wir mit einer Taschenlampe, und Geschirr selber abwaschen und trocknen macht Spaß" - so kommt Vorschulkind Kira (5) mit der ungewohnten Situation bestens zurecht. Feli (5) weiß, wie man sich bei Stromausfall zu Hause helfen könnte: "Man müsste ein Bügeleisen haben, das mit Kohle erhitzt wird, und mit der Pferdekutsche zum Einkaufen fahren. Und anstatt Fernsehen sehen wir uns Bücher an, alles im Kerzenschein." Einige Kinder hatten von Oma und Opa ausgeliehene alte Haushaltsgeräte mitgebracht - Waschbrett, Kaffeemühle, Spinnrad oder Schreibmaschine standen zum Ausprobieren bereit. Zum Schluss gab es Schokoladenfondue für alle - zubereitet im Campingkocher mit Brennpaste.
Die Kindertagesstätte beteiligte sich ebenso wie die Kita Hiddestorf, der Hort Hemmingen-Westerfeld und der Kindergarten Wilkenburg heute an einer von der Klimaschutzagentur Region Hannover initiierten Aktionswoche - einer von zahlreichen Umweltbildungsmaßnahmen, die mit finanzieller Unterstützung des Netzbetreibers Avacon durchgeführt werden. "Die Förderung der Aktionswoche soll das Klimaschutzengagement der Kommunen unterstützen", so Frank Glaubitz von Avacon. "Die Stadt Hemmingen hat bereits 2010 ihr individuelles Klimaschutz-Aktionsprogramm erarbeitet und bemüht sich aktiv um die Reduktion der Treibhausgasemissionen", ergänzt Axel Schedler, Fachbereichsleiter Bau und Umwelt. "Dazu gehört auch, das Umweltbewusstsein von Kindern zu wecken". Und das hat prima geklappt: "Die Kinder wurden in der Aktionswoche sensibilisiert, wie intensiv wir Energie nutzen und wo Einsparmöglichkeiten bestehen", berichtet Erzieherin Wiebke Fricke, die sich gemeinsam mit ihrer Kollegin vorher in einem Workshop auf das Projekt vorbereitet hatte. "Dieser wurde im vergangenen Herbst von uns angeboten", so Andrea Werneke von der Klimaschutzagentur.