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Neue Regeln für Handys an Schulen – Hamburg und Niedersachsen setzen gemeinsam Maßstäbe

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

Hannover. Smartphones, Smartwatches und digitale Geräte sind aus dem Alltag junger Menschen kaum wegzudenken – und gehören längst auch in die Schule. Doch wie lässt sich ein sinnvoller Umgang gestalten, der Chancen nutzt und Risiken begrenzt? Diese Frage haben das niedersächsische Kultusministerium und die Hamburger Behörde für Schule, Familie und Berufsbildung nun gemeinsam beantwortet. Zum Tag der Medienkompetenz stellten Kultusministerin Julia Willie Hamburg und Bildungssenatorin Ksenija Bekeris ihre neuen Handlungsempfehlungen zur Handynutzung an Schulen vor.

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Einheitlicher Rahmen für Schulen

Ziel ist es, allen Schulen im Land klare, wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Leitlinien an die Hand zu geben. Jede Schule soll künftig auf Grundlage dieser Empfehlungen eigene, verbindliche Nutzungsregeln entwickeln. „Wir wollen den Schulen Orientierung und Rechtssicherheit geben – ohne ihre pädagogische Freiheit einzuschränken“, erklärte Ministerin Hamburg. Schulen mit bestehenden Konzepten sollen gestärkt, unsichere Schulen durch die neuen Vorlagen unterstützt werden.

Kooperation über Ländergrenzen hinweg

Mit der gemeinsamen Erarbeitung der Handreichung gehen Hamburg und Niedersachsen erstmals einen länderübergreifenden Weg. Bildungssenatorin Bekeris betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Zwei Bundesländer ziehen an einem Strang – das ist ein starkes Signal. Uns geht es darum, das Wohl und die Gesundheit der Kinder in den Mittelpunkt zu stellen und Schulen praxisnahe Leitplanken zu bieten.“

Altersgerechte Empfehlungen und praktischer Werkzeugkasten

Die neuen Handlungsempfehlungen umfassen eine rechtliche Einordnung, gesundheitliche und psychologische Aspekte sowie konkrete altersgerechte Empfehlungen. Ein „Werkzeugkasten“ liefert zusätzlich Vorlagen für Schulordnungen, Elternbriefe und Projektideen. In Grundschulen wird die Handynutzung grundsätzlich nicht empfohlen. Kinder benötigten hier noch Unterstützung und klare Orientierung. In weiterführenden Schulen sollen dagegen abgestufte Modelle entwickelt werden, die eine reflektierte Nutzung fördern.

Experten befürworten klare Regeln

Fachleute aus Pädagogik, Medizin und Psychologie unterstützten die Initiative. Dr. Tanja Brunnert vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen erklärte: „Wir sehen in unseren Praxen die Folgen übermäßiger Mediennutzung – von Konzentrationsstörungen bis zu Sprachverzögerungen. Ein handyfreier Schulalltag in der Grundschule schützt Kinder und schafft Raum für ihre Entwicklung.“

Beteiligung von Schülern und Eltern

Auch Schüler- und Elternvertretungen waren an der Erarbeitung beteiligt. Marie Sievers, stellvertretende Vorsitzende des Landesschülerrates, betonte: „Nur gemeinsam entwickelte Regeln funktionieren dauerhaft. Es braucht Mitbestimmung statt pauschaler Verbote.“ Miriam Kaschel, Vorsitzende des Landeselternrates, ergänzte: „Wichtig ist, dass Schulen ihre Regelungen regelmäßig überprüfen und den Kindern auch attraktive analoge Alternativen bieten.“

Orientierung statt Verbot

Die Handreichung steht für einen modernen Ansatz im Umgang mit digitalen Medien: nicht verbieten, sondern befähigen. Schulen sollen Orte bleiben, an denen Kinder und Jugendliche lernen, sich sicher, verantwortungsvoll und selbstbewusst in der digitalen Welt zu bewegen.

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